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Mit dem 6. Sinfoniekonzert des Saarländischen Staatsorchesters hält der Frühling auch Einzug im Konzertsaal: Unter dem Motto »Naturbilder« erklingt am Sonntag, 21. April, 11:00 Uhr und Montag, 22. April 2024, 19:30 Uhr in der Saarbrücker Congresshalle Robert Schumanns jubelnd-heitere Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38, besser bekannt unter dem Beinamen »Frühlingssinfonie«. Außerdem zu hören: Ethel Smyths Ouvertüre zur Oper »The Wreckers« und Edward Elgars Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85. Als Solist ist Wolfgang Emanuel Schmidt zu erleben, am Dirigentenpult steht Johannes Klumpp.

Mit einem furiosen Seesturm setzt die Ouvertüre zur Oper »The Wreckers« ein, die eine dramatische Liebesgeschichte in einem Fischerdorf an der Küste Cornwalls erzählt. Die Uraufführung des ursprünglich in französischer Sprache geschriebenen Stücks fand 1906 auf Deutsch in Leipzig statt, denn seine Komponistin war eine echte Kosmopolitin: die Britin Ethel Smyth, die als erste Frau überhaupt in Leipzig Komposition studiert hatte und zeit ihres Lebens um dieselbe Anerkennung wie ihre männlichen Kollegen kämpfte. Immerhin mit einigem Erfolg: Sie lernte (teils streitend) alle wichtigen Musiker und Komponisten ihrer Zeit kennen; ihre Opern liefen u. a. in Berlin, London und New York. In den letzten Jahren erfahren ihre üppigen spätromantischen Werke eine Renaissance.

Ebenfalls ganz von nebelverhangener britischer Melancholie und Noblesse ist auchElgars Cellokonzert erfüllt: Elgars Herz ist schwer, als er 1917 mit der Arbeit am Werk beginnt – seine über alles geliebte Frau ist schwerkrank, es ist Krieg, Freunde sterben. Es scheint, als trage der Klang des Cellos Elgars Seelenleben nach außen, klagend und sehnend. Vielleicht ist die tiefe Wehmut, die aus fast jeder Note tönt, ein Grund, weshalb Elgars Cellokonzert es nach seiner Uraufführung 1919 zunächst schwer hat, sich durchzusetzen. Mittlerweile gehört das hochemotionale Werk aber zu den beliebtesten der Gattung und längst zum festen Repertoire aller Cellisten – auch zu dem vonWolfgang Emanuel Schmidt, der als Solist im 6. Sinfoniekonzert des Saarländischen Staatsorchesters zu Gast ist. Schmidt, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, ist als Solist bei renommierten Orchestern weltweit unterwegs und spielte unter anderem schon beim Gewandhausorchester Leipzig, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, der Radiophilharmonie des NDR, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, der Sinfonia Varsovia, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Tokyo Symphony Orchestra oder den Rundfunkorchestern von Prag und Ljubljana.

Ausgelassene, freudige Töne dann im Finale des 6. Sinfoniekonzerts: Schumanns 1. Sinfonie, die er nicht umsonst »Frühlingssinfonie« taufte, ist ein jauchzendes Ja zum Leben – nach langen Jahren des Wartens hatte der Komponist endlich seine geliebte Clara Wieck heiraten können. »Ich schrieb die Sinfonie in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinreißt und in jedem Jahr von neuem überfällt«, so Schumann über die Entstehung seines Werks, das er in einem wahren Schaffensrausch komponierte.

Die Leitung des Konzerts liegt in den Händen von Johannes Klumpp, der kurzfristig für den aus persönlichen Gründen verhinderten Nayden Todorov einspringt. Klumpp arbeitete bereits mit renommierten Orchestern wie dem MDR-Sinfonieorchester, dem Staatsorchester Stuttgart, der Dresdner Philharmonie, dem Thailand Philharmonic Orchestra, dem Russian Philharmonic Orchestra oder den Düsseldorfer Symphonikern. Seit 2013 ist er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Folkwang Kammerorchesters Essen, seit vier Spielzeiten zudem künstlerischer Leiter der Heidelberger Sinfoniker, mit denen er unter anderem an einer Gesamteinspielung aller Haydn-Sinfonien arbeitet. Von der Presse als »Operndirigent par excellence« gelobt, ist Klumpp auch in den Opernhäusern der Republik ein gefragter Gast.

Programm
Ethel Smyth: Ouvertüre zur Oper »The Wreckers«
Edward Elgar: Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 (»Frühlingssinfonie«)
Johannes Klumpp (Dirigent), Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello), Saarländisches Staatsorchester


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