Das Meer brachte ihn wieder
Jean-Yves Ruf setzt sich in seiner neuen Kreation mit der Beziehung eines Vaters zu seinem Sohn auseinander. Mit der Sprachgewalt der Schriftsteller Eugene O’Neill und Joseph Conrad taucht er tief in das Band ein, welches diese beiden verbindet. Hoffnung, Wut – eine Sintflut an unausgedrückten Gefühlen.
Das Meer. Seine Gewaltigkeit ist anziehend, unbeschreiblich. Wir können uns mit ihm vereinen oder den Halt verlieren. So ist es auch mit der Beziehung zwischen einem Kind und seinen Eltern. Sie sind miteinander verbunden, haben Erwartungen. Doch was passiert, wenn der eine nicht so gerät, wie es sich der andere erhoffte? Jean-Yves Ruf setzt sich mit den Werken zweier fantastischer Schriftsteller auseinander: Eugene O’Neill und Joseph Conrad. Beide haben im Laufe ihres Lebens das Meer als Zufluchtsstätte, als Orakel, als Partner gesehen. In den beiden Theaterstücken, die hier vorgestellt werden, steht die Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn im Mittelpunkt.
In Joseph Conrads Nur noch einen Tag wartet ein Vater auf die Rückkehr seines Sohnes, einen Seemann. Er legt nützliche Gegenstände für sein Kind zur Seite und findet in der Nachbars Tochter die passende Ehefrau. So malt er sich die Ankunft seines Jungen aus, träumt… Aber, als es an der Tür klopft, überschwemmt ihn eine Welle an Enttäuschung.
In Der Strick von Eugene O’Neill stiehlt der Sohn etwas Geld vom Vater und verschwindet daraufhin auf das Meer. Der Zurückgelassene droht ihn bei seiner Rückkehr zu erhängen. Ein Strick wird am Haus angebracht, wartet baumelnd.
Warum kommen die Söhne zurück? Wie gehen sie mit der Wut und den Fantastereien ihrer Väter um? Was schlummert tief in ihnen und kann, wie der Wind das Meer, die Gefühle wachrütteln?
Basierend auf den Werken
Der Strick von Eugene O’Neill und Nur noch einen Tag von Joseph Conrad
Mit
Djamel Belghazi, Jérôme Derre, Johanna Hess, Vincent Mourlon, Fred Ulysse
Foto: Rodolphe Gonzales
Bonus
Interview szenikmag mit Jean-Yves Ruf [FR]
Jean-Yves Ruf über diese Kreation [FR]