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„Alle Tiere sind gleich!“ oder das Versprechen der Demokratie

George Orwell gelang es, wie kaum einem anderen Schriftsteller, die Zeichen der Zeit auf den Punkt genau zu treffen. Krzysztof Minkowski bringt nun in Saarbrücken die 1945 erschienene Fabel Farm der Tiere auf die Bühne. Ziehen Sie sich Gummistiefel an, denn wir machen einen Ausflug aufs Land!

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Die Tiere haben es satt. Nein, nicht die nahrhafte Kost, sondern ihren Bauern Jones (nein, den haben sie nicht gefrühstückt). Dieser treibt sie auf das furchtbarste an, lässt sie am Hungertuch nagen. Als er wieder einmal betrunken ist, vollführen die Tiere eine Rebellion und werfen den Chef hinaus. Nun haben sie das Sagen. Anfänglich herrscht Euphorie; alle Tiere versprechen sich mit Respekt zu begegnen. Doch nach ein paar Wochen fangen die Schweine an, sich merkwürdig zu verhalten. Schlimmer noch, es kommt zu Boykott und Sabotage und einem Ein-Schwein-Staat. Was ist da nur passiert und werden die anderen Tiere dem ein Ende setzen können? 

 

Alles, was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.
Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht.
Alles, was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.
Vierbeiner gut, Zweibeiner besser.
Kein Tier soll Kleider tragen.
Kein Tier soll ein anderes Tier töten ohne Grund.Kein Tier soll in einem Bett schlafen mit Leintüchern. Kein Tier soll Alkohol trinken im Übermaß.
Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.

George Orwell, „Farm der Tiere“

Du musst ein Schwein sein.

In seiner Fabel, die nur schwer einen Verleger fand, spielt George Orwell auf den Weg Russlands vom Sozialismus in den Stalinismus an (daher auch die Problematik nach dem Zweiten Weltkrieg ein Verlagshaus zu finden). Von guten Prinzipien ausgehend, kreiert sich ein Macht-Staat, der monopolisiert, Fakten verdreht und mit eiserner Faust herrscht. 

Der polnische Theaterregisseur Krzysztof Minkowski gibt uns mit dieser Inszenierung Anlass darüber nachzudenken, was es heißt in einer Gemeinschaft zu leben. Du musst ein Schwein sein in dieser Welt? Na, darüber sollten wir genau nachdenken…


Inszenierung Krzysztof Minkowski
Mit Barbara Krzoska, Anne Rieckhof, Marcel Bausch

Bühne und Kostüme Konrad Schaller
Musik Micha Kaplan
Dramaturgie Bettina Schuster-Gäb

Regieassistenz und Abendspielleitung Rebekka Lehberger
FSJ sparte4, Licht und Technik Michael Dankert, Christian Zimmermann


  • Premiere 2018 / 2019
  • Dauer: 1 Std. 30
  • Weitere Informationen auf der Webseite des Saarländischen Staatstheater Saarbrücken: www.staatstheater.saarland.de

 

Foto: M. Kaufhold


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