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Ein Märchen über das Vergessen

Eine Erzählung über unsere Unfähigkeit, loszulassen, mit dem wunderbaren Tanz von von Kaori Ito

Kaori Ito ist eine Erzählerin. Sie lässt auf der Bühne ganze Geschichten entstehen, mit einem Handlungsstrang und Figuren, und stellt das komplette Reichtum ihres tänzerischen Könnens in deren Dienst: Humor (sie hat viel in Belgien gearbeitet), Poesie, Gefühle und diese nervöse Gestik, die ihren Tanz kennzeichnet.

Mit diesen mechanischen Bewegungen, die an den Grenzen des menschlichen Bewegungsapparates zu rühren scheinen, verleiht sie ihren Geschichten etwas Filmisches: Etwas Fantastisches, Unheimliches – diese sehr japanischen Geisterfiguren, die man auch in ihren Videoarbeiten wiederfindet (siehe oben). In Island of No Memories (2011) erzählt uns Kaori Ito, die bislang eher als Interpretin aufgefallen ist, eine Geschichte über das, was uns belastet, materialisiert durch ein immer wiederkehrendes Wirrwarr an Seilen, und über das Loslassen, diese seltene Fähigkeit, die uns allein dazu befähigt, im Jetzt zu leben. (S.D.)

Foto : Gregory Batardon


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