Seine Majestät…
In Enfant versammelt Boris Charmatz neun Tänzer und zwölf Kinder in einer spannenden Reflexion über diese kleinen, sich veränderbaren Körper auf.
„Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter“, beschrieb Novalis das von den Dichtern besungene verlorene Paradies. Ganz wie sie ist Boris Charmatz in einer äußerst phantasievollen Welt zuhause, wobei ihn die Frage nach Entwicklung und Veränderung beschäftigt. Dazu zeigt er eine Choreografie, die von einem störenden Element durchdrungen ist: dem Kind. Als formbares, unbeständiges und undefinierbares Material, zerbrechlich und unkontrollierbar, bringen die Kinder das Gleichgewicht der Bühne durcheinander und entwickeln ein seltsames Ballet. Nach und nach kehrt sich die Beziehung zwischen Tänzern und Kindern um. Das große Unbekannte trägt den Sieg davon und lässt Raum für die wunderbare Welt der Möglichkeiten. (V.B.)