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Reise nach Arkadien

Die Sängerin Sandrine Piau und das Kammerorchester Basel treffen im Klosterkomplex Les Dominicains de Haute-Alsace für ein Barock-Programm der Extraklasse zusammen.

Als Nicolas Poussin zwischen 1637 und 1638 seine Hirten von Arkadien malte, setzte er nicht nur die klassische pastorale Dimension dem vorherrschenden Barock entgegen, sondern er verbreitete auch Verwirrung und ein tiefes Gefühl der Melancholie im gesamten Abendland. In dem musikalischen Schaffen der folgenden Jahrzehnte lassen sich wunderbare Entsprechungen dazu finden. Gioia e dolore, Freude und Schmerz – sind nicht sie der Nährboden dieser Nostalgie, die Komponisten wie Albinoni, Porpora Sarro, Torelli und natürlich Händel inspiriert hat? Lauter Barockkomponisten, auf die sich die Sopranistin Sandrine Piau im Laufe ihrer Zusammenarbeit mit Willieam Christie, René Jacobs oder Philippe Herreweghe spezialisiert hat – unter anderem natürlich! Daher verheißt die Idee, sie unter den Fresken des Triumphbogens des Dominikanerklosters mit dem Kammerorchester Basel zusammenzuführen, einen Moment purer Magie. Nach ihrem Konzert einige Tage zuvor im Théâtre des Champs Élysées und im Grand Théâtre d’Aix-en-Provence, zeichnet sich dieser Termin im Elsass, den sie in dieser Spielzeit als enge Partner der Klosterkirche mit ihrer Anwesenheit beehren, als ein besonderes Ereignis ab, das – ja, warum nicht? – der zeitlosen süßen Melancholie entspricht, die wir im Gemälde des berühmten französischen Malers finden. Einen Abend lang werden auch wir in Arkadien weilen. (E.A.)

Foto: Sandrine Piau © Sandrine Expilly


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