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Luk Perceval adaptiert Orwells 1984 und entlarvt den Angriff des Totalitarismus auf die Wahrheit und den Griff der Macht.

Das wirklich Erschreckende am Totalitarismus“, schrieb George Orwell 1944, „ist nicht, dass er Gräueltaten begeht, sondern, dass er das Konzept der objektiven Wahrheit angreift: Er erhebt den Anspruch, sowohl die Vergangenheit wie auch die Zukunft zu bestimmen.“ Ob als Schüler auf einer Eliteschule, als Polizist, ob als Tellerwäscher, Journalist oder Kämpfer gegen das faschistische Franco-Regime in Spanien – Orwell hatte Zeit seines Lebens ein präzises Gespür für autoritäre Verhaltensweisen und lehnte sie in jeglicher Form ab. Sein dystopischer Roman 1984 erzählt satirisch überhöht und darin gleichzeitig wahrhaftig von einer Welt, in der sich der Drang von Wenigen nach totaler Macht durchgesetzt und strukturell verfestigt hat.

Regisseur Luk Perceval, der in Luxemburg zuletzt Mozarts Entführung aus dem Serail (22-23) inszenierte, hat den Klassiker fürs Berliner Ensemble bearbeitet und sucht den Lichtstreifen in der düsteren Handlung von Orwells Buch. Er verfolgt die widerständige Kraft zweier Liebenden unter den Bedingungen von allgegenwärtigem Misstrauen, propagandistischem Irrsinn und körperlichem Schmerz. Was steht hinter dem Streben nach totaler Macht? Und inwiefern ist die Ordnung, in der wir leben, ein Spiegel unser selbst?


theatres.lu

  • Regie : Luk Perceval
  • Bühne : Philip Bußmann
  • Kostüme : Ilse Vandenbussche
  • Musik : Rainer Süßmilch
  • Choreografie : Ted Stoffer
  • Lichter : Rainer Casper
  • Dramaturgie : Sibylle Baschung
  • Mit : Paul Herwig, Gerrit Jansen, Oliver Kraushaar, Veit Schubert, Pauline Knof und Ella Kastner, Hannah Rogler, Franziska Winkler (Chor)
  • Produktion : Berliner Ensemble
  • Aufführungsrechte : S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

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