Mit Beginn des Schuljahrs 2022/23 startet im September der Bildungspass Kultur als Pilotprojekt für die Metropolregion Stuttgart (VVS-Gebiet). Das Kooperationsprojekt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg mit den Staatstheatern Stuttgart, der Staatsgalerie Stuttgart und dem Kunstmuseum Stuttgart geht auf eine Initiative des Schauspiels Stuttgart unter Intendant Burkhard C. Kosminski zurück.
Pressemitteilung
Der Bildungspass Kultur zielt darauf ab, das individuelle kulturelle Interesse und Engagement junger Menschen während ihrer Schullaufbahn zu wecken und zu würdigen. Für die Teilnahme an vier unterschiedlichen Kulturveranstaltungen und die Durchführung einer eigenständigen Schüler:innen-Leistung erhalten die am Programm teilnehmenden Schüler:innen am Ende eines Schuljahres eine entsprechende Bescheinigung, die mit dem Zeugnis ausgegeben wird. Der Erwerb des Bildungspasses Kultur ist freiwillig und kostenfrei.
Für die Teilnahme am Pilotprojekt, das administrativ durch das Kultusministerium begleitet wird, können weiterführende Schulen aller Schularten in der Metropolregion Stuttgart bis zu 10 Schüler:innen der Sekundarstufe I und II anmelden. Die teilnehmenden Institutionen und Sparten bieten entsprechend proaktiv im Austausch mit den Schulen Vermittlungsangebote wie Führungen, Praxis-Workshops, Vor- oder Nachgespräche etc. an, wodurch eine zusätzliche Vertiefung der eigenen Beziehung zur jeweiligen Institution gefördert wird.
Interessierte Schulen können ab sofort bis zum 23. September 2022 bis zu 10 Schüler:innen über ein Onlineformular anmelden.
„Der Bildungspass Kultur ist eine tolle Ergänzung zur kulturellen Bildung an den Schulen“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper. „Schülerinnen und Schüler können auf eigene Faust kulturelle Angebote nutzen und dabei ihre Freude an Kunst und Kultur intensivieren oder neu für sich entdecken. Ganz besonders freut mich, dass der Bildungspass Kultur individuelle Veranstaltungs- und Museumsbesuche auch denjenigen Jugendlichen ermöglicht, die sonst nur wenig Geld dafür zur Verfügung haben.“
Das Pilotprojekt wird von GFT Technologies unterstützt, einem globalen Software-Unternehmen mit Sitz in Stuttgart. CEO Marika Lulay findet es spannend, so „den Brückenschlag zwischen Kultur und Technik zu stärken. Denn es erlaubt uns an Konzepten mitzuwirken, die den Facettenreichtum der IT Industrie aufzeigt. Innovative und kreative junge Menschen haben bessere Chancen in der Berufswelt. Auch im technischen Bereich, wo GFT Talente fördert. Wichtig ist uns dabei, dass der Bildungspass Kultur allen Schularten oder Jugendlichen offensteht und das Konzept überregionales Potential hat.“
Ausweitung des Pilotprojekts ab Schuljahr 2023/24
Die Veranstaltungen sind für das Pilotprojekt im Schuljahr 2022/23 zunächst aus den Angeboten der Württembergischen Staatstheater Stuttgart sowie der Staatsgalerie Stuttgart und dem Kunstmuseum Stuttgart wählbar.
Perspektivisch wird ein Roll-Out des Projekts im gesamten Bundesland angestrebt. Das Angebot soll nach der Pilotphase durch die Teilnahme weiterer Kulturinstitutionen und kultureller Akteur:innen aus allen künstlerischen Sparten (Bildende Kunst, Literatur, Medien, Musik, Theater, Tanz usw.) erweitert werden. Diese Erweiterung gilt insbesondere auch für soziokulturelle Angebote, kleine Institutionen sowie Angebote im ländlichen Raum.
Welche Kulturangebote aus dem Programm entsprechend wahrgenommen und wie möglichst viele Schüler:innen auch außerhalb der Ballungsgebiete für eine Teilnahme begeistert werden können, muss im Rahmen der Auswertung des Pilotprojekts ebenso umfassend erörtert werden wie die Frage nach konkreten Möglichkeiten aktiver Partizipation der teilnehmenden Schüler:innen, die in die Institutionen zurückwirken. Das Pilotprojekt wird auch aufgrund dieser Fragen durch eine Abschlussarbeit im Masterstudiengang Kulturelle Bildung der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg wissenschaftlich begleitet.
Am 25. Oktober 2022 findet eine große Auftakt- und Informationsveranstaltung im Schauspiel Stuttgart statt. An dieser werden neben der Kultusministerin Theresia Schopper und Initiator und Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski auch die beteiligten Kulturinstitutionen sowie Vertreter:innen der Schulen und Schüler:innen teilnehmen. Ebenfalls eingeladen sind interessierte Pressevertreter:innen für eine mediale Berichterstattung.
Foto: B. Klein