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Bereits während der Gesangsausbildung erste Bühnenerfahrung sammeln und somit von einer akademischen wie praxisnahen Ausbildung profitieren: Das ist Anliegen der Musiktheaterakademie, die im vergangenen Jahr gemeinsam vom Saarländischen Staatstheater und der Hochschule für Musik Saar gegründet wurde.

Fester Bestandteil dieser Zusammenarbeit: die gemeinsame Musiktheaterproduktion, die jede Saison auf die Bühne kommt. Nun ist es wieder soweit: Unter Regie von Beate Baron proben Studierende aus den Fächern Oper und Musiktheater eifrig an Bruno Madernas Kammeroper »Satyricon«.

Erleben Sie junge Sänger*innen und Musiker*innen bei ihren ersten Schritten auf den Brettern, die die Welt bedeuten! 

Oper als Versuchsanordnung – das widerspricht sich im Grunde. Denn im Normalfall lässt die Komposition keine wirkliche Varianz zu. Bruno Madernas Oper »Satyricon« ist allerdings eine Ausnahme: Vom Komponisten wurde ein Pool aus Musiken und elektronischen Tapes vorgegeben, diese werden für jede Inszenierung neu angeordnet, so dass sich in jedem Fall eine andere Geschichte herstellen lässt.

Basierend auf dem antiken Schelmenroman »Satyricon« von Petronius aus dem 1. Jahrhundert n.Chr., erzählt die 1975 uraufgeführte Oper im großen Bogen von einer überbordend dekadenten, scheinbar gesetzlosen Gesellschaft. Im Konkreten geht es dabei um den befreiten Sklaven Trimalchio, der durch ebenso kluge wie kaltblütige Geschäftsentscheidungen zu unermesslichem Reichtum gekommen ist und seine neugewonnene Macht in vollen Zügen auskostet. Denn Geld heißt Macht und Macht heißt Kontrolle – Kontrolle über seinen gesamten Freundeskreis, über alle, die ihm nahestehen, über alle, die sich je auch nur etwas von seinem Geld wünschen könnten. Und mit dieser Gier nach Macht geht eine erstaunliche Bereitschaft zum (erotischen, lukullischen, moralischen) Exzess einher.

Als Zusammenarbeit zwischen dem Saarländischen Staatstheater und der HfM Saar entsteht »Satyricon« als szenisch und musikalisch dichter Abend, der Madernas immensen musikalischen Pioniergeist präsentiert, den erstaunlichen Humor der Musik, indem sie so ziemlich jeden Opernklassiker von »Carmen« bis »Götterdämmerung« zitiert, um letztlich doch ein absolut einzigartiges Bühnenwerk zu gestalten.

Dabei obliegt es vor allem den Studierenden – auf der Bühne, aber auch im Orchester – dieses singuläre Werk, das auch ursprünglich aus einer Idee des Ausprobierens für Studenten beim amerikanischen Tanglewood Festival entstanden ist und dessen Aufforderung zu höchster Kreativität, Freiheit und Erfindergeist den Rahmen einer traditionellen Operninszenierung sprengt, zum Leben zu erwecken.

Anna Maria Jurisch


Besetzung

Musikalische Leitung Prof. Manuel Nawri
Inszenierung Beate Baron
Kostüme
Gwendolyn Jenkins
Bühne
Philipp Lossau
Licht Björn Schöck
Dramaturgie
Anna Maria Jurisch

Trimalchio Katharina Reimann
Fortunata Daphné Macary
Criside
Angelina Sputh / Sophia Buhl
Habinnas Laura Bečeić / Indira Hechavarría
Scintilla Philipp Schneider / Sophia Buhl
Eumolpos Jinsoo Park / Tobias Ripplinger
Niceros Simon Buschmann / Philipp Schneider

Orchester der HfM Saar


Praktische Informationen

 

 

Foto: Kaufhold


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