Back to Basics
Mit seiner rauen Stimme und seinen Folksongs ist Asaf Avidan wieder auf Tour.
Mit seinem heiser-hellen Organ ist es beim bloßen Hören schwer zu entscheiden, ob da eine Janis-Joplin-Adeptin oder ein hochgepitchter Leonard Cohen hinter dem Mikro steht. Dies gilt umso mehr auf dem neuen Album Avidans, dessen Lieder allesamt um das brüchige Wagnis einer Beziehung, das Entschwinden der Liebe, Dunkelheit und Schmerz kreisen, und die dennoch gleichsam euphorisieren. Für die musikalischen Gewänder seiner unter die Haut gehenden kleinen Epen öffnet der außergewöhnliche Musiker eine große Schatztruhe, aus der er die getragenen Fummel vergangener Jahrzehnte auspackt und sich genüsslich auf den eigenen Leib umschneidert. Von Bing Crosby über Billie Holiday und Dinah Washington, Serge Gainsbourg und Howlin’ Wolf bis zu Bob Dylan und Bob Marley benennt Avidan seine Paten dieses Albums. Vom mondänen Jazz-Chanson über den wurzeligen Blues bis zu viel Sixties-Flair, vom Synthie-Pomp bis zu geklampften Folk-Balladen reicht das goldschattierte Spektrum dieses großen Albums. Über all dem krächzt, schnurrt, schmachtet und soult Avidan.
Foto © Jacob Dilßner
Weitere Informationen
- Biografie von Asaf Avidan auf laut.de
- Interview in der Westdeutschen Zeitung
- [Video] Asaf Avidan live für den Figaro (FR)