Entgrenzte Form
Die Straßburger Philharmoniker spielen Werke von Rimski-Korsakow, Schostakowitsch und Dusapin, die trotz ihrer unterschiedlichen Ansätze das Bestreben eint, die Form der Modernität zu öffnen.
Zwar hat Lars Vogt, einer der talentiertesten deutschen Pianisten seiner Generation, eine Vorliebe für Kammermusik, doch auch bedeutende konzertante Werke nimmt er gerne in Angriff, und zwar mit dem gleichen Interesse für die Form. Hinter dem heiteren Charakter von Dmitri Schostakowitschs Konzert Nr. 2 für Klavier und Orchester F-Dur verbirgt sich eine Zartheit in den Themen, die die wunderbare Spielfertigkeit des Pianisten erfordern. Ein besonderes Interesse für die Form bringt auch der zeitgenössische Komponist Pascal Dusapin mit, wie er mit seinem Extenso solo Nr. 2 für Orchester beweist, einem Stück, das die Form unermüdlich ausdehnt und sie dadurch radikal verwandelt. Das kühne und um Ausgewogenheit bemühte Programm wird unter der Leitung des energischen niederländischen Dirigenten Otto Tausk durch ein extrem populäres Werk von Rimski-Korsakow vervollständigt: der sinfonischen Suite Scheherazade. Auf mitreißende, ja fast betörende Weise spielt hier der russische Komponist mit vielfältigen Motiven aus unterschiedlichen Erzählungen aus Tausendundeine Nacht. (E.A.)
Weitere Informationen
- Offizielle Website des Dirigenten Otto Tausk
- Offizielle Website des Pianisten Lars Vogt
- Biographie von Pascal Dusapin auf der Website des IRCAM