Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Ursprünglicher Tanz

In D’après une histoire vraie von Christian Rizzo trifft zeitgenössischer Tanz auf Volkstänze des Mittelmeerraums, Stammesrhythmen und Rock. Eine Produktion, die uns in die verschlungenen Pfade seiner Erinnerung abtauchen lässt.

Es geschah vor zehn Jahren in Istanbul: Der Choreograf war begeistert von der Anmut der Folkloretänzer, deren flüchtiger Auftritt den graziösen Abschluss einer Tanzvorstellung bildete. Ebenso schnell, wie sie auf der Bühne erschienen waren, verschwanden die Männer auch wieder, und ließen Christian Rizzo mit einem tiefen und unergründlichen Gefühl zurück, ebenso flüchtig wie die soeben gesehenen Tänze. Soviel zur „wahren Geschichte“, der Rest ist Fantasie: In den Bewegungen der acht Tänzer spiegeln sich die Reminiszenzen an Rizzos schlummernde Erinnerungen wider.
D’Après une histoire vraie (dt. Nach einer wahren Geschichte) wurde 2013 beim Festival von Avignon uraufgeführt und ist ein hybrides Stück zwischen warmherzigen Traditionen und rauem Rock. Auf einer makellosen Bühne tanzen Männer in Jeans und T-Shirt auf die Percussion von Dider Ambact und King Q4 und setzen eine sinnliche Energie frei. Ineinander verschlungene Arme, Hände, die nach einander greifen, ein Reigen, der sich bildet und auflöst, in einer einzigen Bewegung, die die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft verdeutlicht. Die mehr als schlichte Inszenierung lässt den Ausführungen dieser „verlorenen Bewegung“ Raum zur Entfaltung; es ist die männliche Figur, die ein Hervorbrechen archaischer Emotionen bewirkt.  Die Verschmelzung der Genres ist total und vor allem höchst vergnüglich. (C.T.)

Foto © Marc Domage


Etiketten:Christian Rizzo

WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook