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Kein Kind aus Paris

Mit der Baskenmütze auf dem Kopf und seiner berühmten Verve erinnert Yves Jamait an einen Straßenjungen aus Paris, der seine Utopien hochhält. Doch der Singer-Songwriter stammt aus Dijon, dem er sehr verbunden ist.

Paris, immer wieder Paris. Wie als ein Verstoß gegen die Regel, nach der ein erfolgreicher Künstler in Paris leben muss, wirkt Yves Jamait von Dijon aus. Bei einem Sänger, der sich selbst als sozial engagiert bezeichnet, verwundert es nicht, dass er die lokalen Belange der Provinz in den Fokus rückt – als Kontrapunkt zur Globalisierung, die er nach wie vor vehement kritisiert. 
Auf seinem letzten und fünften Album Amor Fati besinnt er sich auf die Themen, die ihm am Herzen liegen: das alltägliche Leben, was uns miteinander verbindet, die enttäuschende Politik und die Welt, die immer mehr aus den Fugen gerät. Aber er, der von einer besseren Welt singt, lässt sich nicht täuschen: Er mag ein Pessimist sein, aber ein fröhlicher. Zwar spielt in seinen Texten die Angst vor dem Tod immer eine große Rolle, doch es ist ihm gelungen, sie zu überwinden; davon zeugt sein Album Amor Fati, das eine Anspielung auf ein Zitat von Nietzsche ist und eine Aufforderung, sich in erster Linie der Gegenwart zuzuwenden.  
Doch Vorsicht: Es geht nicht darum, seine Worte und Liedtexte zu intellektualisieren. Yves Jamait sucht das Unmittelbare. Er will, dass seine Lieder für jeden zugänglich und verständlich sind, dass sie uns in all ihrer Schlichtheit berühren. Diese Herausforderung ist dem Sänger gelungen, der nach wie vor seine Hörer überzeugt, ohne ständig in den Medien präsent sein zu müssen. Schlichtheit und Aufrichtigkeit – mehr ist nicht nötig.

 

 


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