Die 14. Ausgabe des Festival Primeurs muss in diesem Jahr pandemiebedingt digital stattfinden. Auf szenik bekommen Sie einen exklusiven Einblick in eine Produktion des Saarländischen Staatstheaters, die nun im Rahmen des Festivals entstanden ist.
Eigentlich ist sie gegen den Konsum. Und hat doch kein anderes Thema. Das junge Mädchen äußert sich – pausenlos und emotionalisiert. Zu Mode, Essen, Partnersuche, Kultur, Krieg und Lifestyle. Aber sie ist nicht allein: sie ist Viele. Alle Schauspieler *innen des Stücks sind dieses rebellische und angepasste Wesen zugleich. Drum spricht hier auch eine gesamte Gruppe miteinander die gesamte Gegenwart durch.
»Manifest der Jungen Frau« ist ein Stück über Rebellion als Grundhaltung des Systems: sie stürzt nichts ein oder um, sondern ist Teil des Ganzen. Olivier Choinière gelingt eine Art Bungeejumping von Haltungen, ein Testlauf moralischer Amplituden in Speed-dialogischen Sprachkaskaden. Überdreht und doch voller Überzeugung.
BESETZUNG
Von
Olivier Choinière (Québec)
Übersetzung aus dem kanadischen Französisch von
Hinrich Schmidt-Henkel
Regie
Gesa Oetting
Videoregie
Grigory Shklyar
Dramaturgie
Bettina Schuster-Gäb
Mit
Barbara Krzoska, Nina Schopka, Lisa Schwindling, Martina Struppek; Sébastien Jacobi, Gregor Trakis, Silvio Kretschmer
Produktion
Saarländisches Staatstheater
Interview #szenikmag mit
Bettina Schuster-Gäb & Gesa Oetting
Foto: A. Karger