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Zwischen Schatten und Licht

Die Verführung lockt Tag wie Nacht. Das zeigen die Straßburger Philharmoniker mit einer Auswahl von vier einschneidenden Werken, darunter dem berühmten Boléro von Maurice Ravel. 

Manchen Werken ist ein seltsames Schicksal beschieden. Maurice Ravel war sich durchaus bewusst, dass er sich mit seinem Boléro, „einem langen und schrittweisen Crescendo“, aufbauend auf der Wiederholung des gleichen Flötenthemas und für einen eindringlichen Tanz komponiert, einer seltsamen Herausforderung stellte. Er selbst glaubte nicht, dass dieses Werk jemals auch nur den geringsten Bekanntheitsgrad erlangen würde. Hatte nicht jemand am Abend der Uraufführung mit der Tänzerin Ida Rubinstein am 22. November 1928 „Hilfe, ein Verrückter“ ausgerufen? Bekanntermaßen hat seitdem der Erfolg des Boléro seine Vorstellungskraft bei weitem übertroffen: In unserer aller Vorstellung wird er für immer ein einschneidender Moment bleiben. Das Thema der  immerwährenden Bewegung findet sich auch in Debussys Nocturnes wieder, zu denen sich der Komponist von den Gemälden des englischen Malers Whistler inspirieren ließ, ähnlich wie Michael Tippett Anleihen bei Mozarts hell strahlender Zauberflöte machte, um seine Oper The Midsummer Marriage zu komponieren, aus denen er vier rituelle Tänze herauslöste. In dieses von Sascha Goetzel dirigierte Konzertprogramm fügt sich auf äußerst gelungene Weise Mozarts Konzert Nr. 3 für Horn und Orchester ein, wobei die Präsenz des Soloinstruments noch durch die opulente Orchestrierung unterstrichen wird. (E.A.)


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