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„Werther“ von Jules Massenet in der Staatsoper Stuttgart

 

Ein Briefroman als Oper, als Stresstest für das, was Ordnung an Leidenschaft aushält: Johann Wolfgang von Goethes Die Leiden des jungen Werthers von 1774 ist als sowohl autobiographisches wie auch dem Suizid eines Bekannten nachmodelliertes Selbstmordprotokoll bekannt.

 

Goethe selbst zeigte sich von dem Werk, mit dem er sich von seiner unglücklichen Liebe zur verheirateten Charlotte Buff „heilte“, lange beunruhigt. Noch 1824, als Sturm und Drang längst Geschichte war, sagte er dazu: „Es sind lauter Brandraketen! – Es wird mir unheimlich dabei und ich fürchte, den pathologischen Zustand wieder durchzuempfinden aus dem es hervorging.“ Empfindung kann Systeme sprengen, in denen Liebe und Leben vereinbar sind. Eine Reihe von Nachahmern verstand das ein bisschen zu gut, spürte den „Werther-Effekt“ und brachte sich um. So weit hat es die Oper (zum Glück!) nie getrieben, obwohl die Berührung ihr Kerngeschäft ist.

Der Franzose Jules Massenet interpretierte diesen Trendsettertext einer ganzen europäischen Generation 100 Jahre nach seiner Entstehung noch einmal neu: Mit überbordend emphatischer Musik zeichnet er Werther und Charlotte als zwei Emotions-Terrorist*innen. Regisseur Felix Rothenhäusler und sein Team beschäftigen sich wie in einer Arena des Außer-sich-Geratens hochkonzentriert mit ihren Zuständen.


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

  • Libretto von Édouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann nach dem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers von Johann Wolfgang von Goethe
  • Premiere 20/21
  • Altersempfehlung: Ab Klasse 8
  • In französischer Sprache
  • Weitere Informationen auf der Website der Staatsoper Stuttgart: www.staatsoper-stuttgart.de

 

Foto: Staatsoper Stuttgart


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