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Wahrheit, sei still!

Die Compagnie Tabula Rasa inszeniert Henrik Ibsens Stück Ein Volksfeind. Das Wasser eines Badeortes ist verseucht; die Regierung und Presse ist darüber informiert. Doch wird etwas unternommen? Ein kritisches Gedankenspiel über unser Handeln, Pflichtbewusstsein und die Frage, ob Wohlhaben und Prestige über Gesundheit und Moral stehen.

 

Der Badearzt Dr. Stockmann hat eine Entdeckung gemacht: das Wasser in seinem Kurort ist stark mit Bakterien verseucht. Diese Recherche schickt er an seinen Bruder, den Stadtrat und die Presse. Gilt er zuerst als „Volksfreund“, der zum Wohle der Gesellschaft handelt, wendet sich das Blatt. Die Kosten der Reinigung, des Umbaus würden in astronomische Höhen schiessen, die Stadt würde durch das Ausbleiben der Touristen pleitegehen. So verlangt die Stadt vom Arzt Stillschweigen zu bewahren. Doch er kann nicht anders: Irgendwo in diesem Ort muss sich doch jemand finden, der zu ihm hält und ihn unterstützt? 

Ibsens Theaterstück ist ein Paradebeispiel für unsere Gesellschaft. Wie viele Projekte werden auf Kosten der Natur und Gesundheit realisiert, ohne dass mit der Wimper gezuckt wird? Profit steht oft über Wohlergehen. Ob sich das denn nie ändern wird? 

Ein Theaterstück, das zu denken gibt und wieder einmal Ibsens hervorragendes Talent als Betrachter der menschlichen Abgründe darstellt. 

 

Text von Henrik Ibsen 

Adaption von Jean-Marie Piemme

Sébastien Bournac, Inszenierung

Mit Élodie Buisson, Alexandra Castellon, Régis Goudot, Jean-François Lapalus, Régis Lux, Ismaël Ruggiero

Eine Produktion der Compagnie Tabula Rasa

 

Foto: François Passerini

 


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