Musik ist für den Dirigenten Teodor Currentzis stets emotionale Verausgabung: Nachdenken über die letzten Dinge, religiöser Akt, Welterlösungspathos, Überwältigung. Wenn Mahlers Fünfte mit einem Trauermarsch beginnt, um im zweiten Satz Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, da ist Currentzis ganz in seinem Element. Er sucht die Extreme und findet so hinein in die Herzen der Zuhörer. Unser Tipp zum Hören? Alle Welt liebt den ersten Satz und das Adagietto. Doch achten Sie einmal auf den weniger populären dritten Satz! Er steht nicht umsonst im Zentrum der Sinfonie. Und genau so sollte es gehört werden: als zentraler Satz, ein Ländler, dem sich ganz plötzlich der Kosmos öffnet.