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An besonderen Spielorten in Deutschland und der Schweiz beleuchtet das 30. STIMMEN-Festival vom 4. Juli bis zum 4. August 2024 sein namensgebendes Sujet in allen Facetten. Das Thema Stimme wird auf einzigartige Art und Weise in Konzerten zahlreicher Genres erlebbar gemacht. Im Kunstprojekt „Paint the Town Red“ im Burghof Lörrach werden aktuelle Fragen zum Umgang mit KI aufgegriffen. Und als neuer Spielort ist dieses Jahr erstmals der Vitra Campus Weil am Rhein mit dabei.

In einem reichhaltigen Programm finden Sie Chris Isaak, Jesse Glynne, Birdy und viele andere Künstler. Das komplette Line-up finden Sie hier.

Auf dem Programm steht außerdem das Projekt „Paint the Town Red“ der Künstlerin Esmeralda Conde Ruiz:

Mit Redewendungen ist es so eine Sache, denn oft erschließt sich die eigentliche Bedeutung des Gesagten nur dem Eingeweihten. Noch heikler wird es, wenn man es mit einer Fremdsprache zu tun hat. Eine Aufforderung wie „Let’s paint the town red!“ kann – auch von modernen KI-gestützten Übersetzungstools – missverstanden und als Aufruf interpretiert werden, der Stadt einen roten Anstrich zu verpassen. Dabei ist die idiomatische Wendung viel schöner: ausgehen und sich amüsieren, ein Glas zusammen trinken, tanzen, mit Freunden lachen, einen drauf machen. Diese Doppeldeutigkeit von „Paint the Town Red“ ist der Ausgangspunkt eines Kunstprojekts, das Esmeralda Conde Ruiz extra für die 30. Auflage des STIMMEN Festivals entwickelt hat. Angelehnt an die wörtliche Übersetzung der Redewendung hüllt sie den gläsernen Eingang des Burghofs in rote Folie. Im Inneren sind die Besucher:innen eingeladen, eine weltweit einzigartige Vokalkomposition zu erleben, die ausschließlich mit KI-generierten Stimmen von öffentlich zugänglichen Übersetzungsseiten wie Google Translate und DeepL erstellt wurde. Mit seiner Hintersinnigkeit und seiner Innovation, vor allem aber mit seinem Plädoyer für gute Laune verkörpert „Paint the Town Red“ all das, wofür das STIMMEN-Festival steht: Gemeinsam mit unseren Gästen möchten wir einzigartige musikalische Erlebnisse genießen, ausgehen und uns amüsieren, ein Glas zusammen trinken, tanzen, lachen. Zugleich etabliert das Kunstprojekt den Burghof Lörrach auch visuell als Epizentrum des STIMMEN-Festivals, von dem aus sich das kulturelle Geschehen gut vier Wochen lang in die Stadt und die Region hinein erstreckt. Und es wird verdeutlicht, dass der Burghof der Ort ist, an dem das namensgebende Thema der Stimme immer wieder aus neuen Perspektiven beleuchtet wird – stets gemäß dem aktuellen Zeitgeist. Denn die Installation von Esmeralda Conde Ruiz greift durch die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz eines der derzeit bedeutendsten gesellschaftlichen Themen auf. Die Besucher:innen erhalten die Möglichkeit, ihre Beziehung zu KI-gestützter Software – in diesem Fall zu Online-Übersetzungen – zu hinterfragen, indem das Projekt aufzeigt, welche Folgen es hat, wenn die für die Übersetzung verwendete KI keine kulturellen Berührungspunkte mit der Sprache hat, die sie übersetzt. In letzter Konsequenz stellt sich dann auch die Frage, welche anderen Fehler diese Online Programme noch verursachen könnten, die zu ernsteren Konsequenzen führen.

Durch die spielerische Darstellung dieses Wortspiels in Farbe und Ton verändert das Kunstwerk den
architektonischen Raum des Burghofs und unterstreicht gleichzeitig die Bedeutung von Sprache und
der menschlichen Stimme(n).

 

stimmen.com


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