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Die Percussions de Strasbourg laden zu einem experimentellen Abend ein

Als Pierre Boulez 1959 nach Straßburg kam, um seine Komposition „Le Visage Nuptial“ aufzuführen, brauchte er dafür eine größere Zahl von Perkussionisten, die schließlich aus zwei Sinfonieorchestern rekrutiert wurden. Die sechs damals ausgewählten Instrumentalisten verstanden sich prächtig – und beschlossen, zusammen zu bleiben.

 

 

1962 gründeten sie Les Percussions de Strasbourg, ein Ensemble, das bis heute fortgeführt wird und sich vor allem der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts verschrieben hat, von Karlheinz Stockhausen bis Steve Reich. Immer wieder arbeitet die Gruppe mit Jazzmusikern zusammen, gerade auch mit solchen, die sich im Grenzgebiet zur Neuen Musik oder der Minimal Music bewegen.

Und hier kommt also Nik Bärtsch ins Spiel: Dessen minimalistischer Ansatz, sein repetitives Spiel, sein „Zen-Funk“ verbinden sich fast selbstverständlich mit Intentionen und Formexperimenten des Straßburger Ensembles. Ihr gemeinsames Programm „Shaker Kami“ basiert auf sich langsam übereinanderlegenden, polymetrischen Rhythmusschichten, in die harmonische Strukturen eingeflochten werden. Unmerklich entstehen so komplexe Klanglandschaften, dichte Räume, in denen sich aber auf spannendste Weise unvorhersehbare rhythmische Bewegungen und Entwicklungen vollziehen. Man hat das Gefühl einer festen Statik, die aber in leichte Schwingung versetzt ist, wie eine Brücke oder ein Hochhaus. Eine immer neue Herausforderung beim Hören.

„Die Stücke wachsen aus sich selbst heraus“, sagt Bärtsch in der ihm eigenen Mischung aus philosophischer Abgeklärtheit und musikalischer Souveränität. Mit diesem perkussiven Klangkörper jedenfalls führt er die Arbeit an seiner „Ritual Groove Music“ auf suggestive Weise weiter.

 


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

 

 

Foto: Simon Pagès


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