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Dunkles Marionettentheater

Regisseurin Felicitas Brucker hebt in Heinrich von Kleists Stück die Rolle des Einzelnen im politischen System hervor.

Käthchen von Heilbronn, Penthesilea, Der zerbrochene Krug – sieben seiner Theaterstücke scheiterten, bevor Heinrich von Kleist mit Prinz Friedrich von Homburg kurz vor seinem Tod sein erstes erfolgreiches Schauspiel schrieb. Es ist ein dunkles Marionettentheater rund um die Bedeutung des Einzelnen im politischen System, um das Recht des Mächtigen und die Funktion von Hierarchien: Der Kurfürst und seine Familie wollen ihrem Ziehsohn seine Grenzen aufzeigen. Denn dieser hat kurz vor der Schlacht von Fehrbellin eigenmächtig einen Marschbefehl erteilt. Durch die Androhung der Todessstrafe soll er geläutert werden. Von Kleists Stück ist umstritten: Während es die einen als literarische Kriegspropaganda sehen, heben die anderen die Erziehung des Einzelnen zu einem Staatsbürger hervor. So auch Regisseurin Felicitas Brucker, die mit ihrer Inszenierung Fragen aufwirft wie: Für welches System steht der Mächtige? Welche Leistung muss der Einzelne erbringen, um seinen Platz im System zu behalten? Und warum rebelliert keiner?


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