Vertrau dem Orakel
Marcus Lobbes inszeniert Senecas dramatische Geschichte des Ödpius im Staatstheater Mainz. Seit Jahrhunderten wird das Verhalten dieser Figur von Literaten, Psychologen und Philosophen analysiert. Haben Sie auch ein paar Theorien dazu? Dann nichts wie auf nach Mainz!
Lapidar könnte man sagen, dass es so mancher mit den Eltern nicht leicht hat. Doch die Geschichte des Ödipus übertrifft wirklich jeden familiären Zwist! Blicken wir einmal kurz darauf: Seinen Eltern wird vorhergesagt, dass ihr Sohn den Vater umbringen und die Mutter heiraten würde. Aus Angst vor dem Eintreffen dieser Geschehnisse, lassen sie Ödipus hinfort bringen. Doch er überlebt… Als er, nun erwachsen, von der Prophezeiung erfährt, flieht er und tötet unterdessen einen Mann, der sich letztendlich als sein Vater herausstellt. Als er daraufhin Theben befreit, bekommt er die Königin zur Frau. Doch wie wird er wohl reagieren, wenn er die wahre Identität seiner Gemahlin erfährt?
Die Wahrheit und der unvermeidbare Lauf einer Prophezeiung… Hätte diese Geschichte in irgendeiner Weise anders verlaufen können oder sind wir selbst unseres Lebens Schmied? Marcus Lobbes packt diesen Klassiker schonungslos an und bringt ihn, in seiner ersten Inszenierung am Staatstheater Mainz, auf die dortige Bühne. Wird die Spannung förmlich durch den Saal schweben? Es gibt nur eine Weise, dies herauszufinden…
Marcus Lobbes, Inszenierung und Bühne
Oedipus, Daniel Friedl
Iokaste, Leoni Schulz
Kreon, Klaus Köhler
Tiresias, Armin Dillenberger
Manto, Antonia Labs
Korinthier, Denis Larisch
Phorbas, Vincent Doddema
Bothe, Klaus Köhler, Armin Dillenberger, Antonia Labs
Chor, Vincent Doddema, Denis Larisch
Foto: Andreas Etter