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Akte „Ich“

Der junge Theatermacher Ferdinand Barbet schaut in dieser Saison unter unsere für die Außenwelt perfekt aussehende Haut und beschäftigt sich mit unseren Gefühlen zu einer anderen Person und uns selbst. Im zweiten Teil seiner Arbeit geht es um das Phänomen des Narzisses in unserer heutigen Zeit… Selfies, Vlogs, Blogs, Ansehen – hat die Uhr Narzissmus geschlagen? 

 

In der Selbsthilfe-Abteilung eines Buchladens stehen Schriften zur Selbstfindung, Selbstkenntnis. YouTube oder Postkarten werfen uns regelmäßig Mantras zu wie „Sei, wie du bist!“, „Liebe dich selbst!“. Doch wo befindet sich da die Grenze zwischen Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit? Was steckt hinter den sogenannten Selfies welche soziale Netzwerke überfluten? Was bezwecken Menschen mit ihren Videos über ihr Leben, die tausende Zuschauer ansehen, kritisieren, lobhudeln und nachmachen? 

Ferdinand Barbet beschäftigt sich in dieser Saison mit der Beziehung zum anderen und zu sich selbst. Nach Les Bacchantes (Die Bakchen) geht es nun mit Narziss weiter. Der junge Theatermacher versetzt dieses Phänomen allerdings in unsere heutige, von Bildern und (immer noch starren) Konventionen überflutete Welt. Narziss ist hier eine junge Gymnasiastin. Von ihren Klassenkameraden auf Händen getragen, ist es jedoch Cloé, eine andere Schülerin, die ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr eng, doch hat unser Narziss Angst, diese zuzugeben. So steht sie in der Mitte einer Brücke und muss sich entscheiden, ob die aufgebauten Pfeiler ihrer Beliebtheit oder eine unbekannte Andere sie tragen sollen. 

Was finden wir bei einer anderen Person anziehend und warum macht es uns Angst, diese Gefühle einzustehen? Fehlt es uns an Vertrauen? Und, lieben wir diese Person, weil sie uns das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein? Fragen über Fragen, die in der Comédie de Reims auf die Bühne kommen…

 

Text und Inszenierung: Ferdinand Barbet

Mit

Salim-Eric Abdeljalil, Pauline Alcaïde, Louise Dupuis, Benjamin Dussud, Lucas Gentil, Eloïse Hallauer, Lucile Oza, Hugo Sempé, Camille Soulerin

 

Foto: Marthe Lemelle


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