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Das Herz einfrieren

Eine Dreiecksbeziehung. Ein Eiskeller. Eine verbotene Liebe. Geheimnisse. Selbstbestrafung. Dies sind die Eckpfeiler, auf denen die zeitgenössische Oper Menuet von Dan Janssens und Fabrice Murgia aufbaut. Mit klirrender Musik und treffender Videogestaltung erleben wir eine Geschichte, die eine Mischung aus Lolita und Krimi ist. 

 

Ein Ehepaar. Die Frau ist von ihrem Schwager schwanger und gibt dieses aber nicht zu. Ihr Ehemann weiß von diesem Geheimnis, da sich beide körperlich seit Jahren fremd sind. Sie stellen eine minderjährige Haushaltshilfe ein, welche dem Ehemann schöne Augen macht. Dieser beginnt allerdings Gefühle für sie zu hegen und verbringt daraufhin seine Tage in einem Eiskeller, in dem er Schreckensnachrichten aus der Zeitung sammelt. 

In dieser zeitgenössischen Oper, die auf dem gleichnamigen Roman des belgischen Schriftstellers Louis Paul Boon (1912-1979) beruht, kommt jeder der drei Personen zu Wort und erzählt seine Sichtweise auf die Situation. Die Ehefrau weiß von den Gefühlen ihres Mannes zum Hausmädchen, hält sich allerdings aufgrund ihres eigenen Fehltritts zurück. Der Mann verscharrt sich, doch kann nicht umhin die wildesten Gedanken zu hegen. Das Mädchen hingegen entpuppt sich als Lolita. 

Regisseur und Theaterdirektor Fabrice Murgia hat zusammen mit dem Komponisten Daan Janssens versucht, Video und Musik miteinander zu vereinen. Die Schärfe der Noten soll sich in den ängstlichen und harten Blicken der Personen ausdrücken. So haben sie ein Werk kreiert, welches das Blut in den Adern gefrieren lässt. Vielleicht sollten wir uns eine Wärmflasche und ein Stück Schokolade zur Beruhigung einpacken. 

 

Daan Janssens, Komposition

Fabrice Murgia, Inszenierung

Barbara Engelhardt, Dramaturgie

Mit

Cécile Granger, Ekaterina Levental, Raimund Nolte & Ensemble SPECTRA

 

Foto: Kurt van Der Elst

 


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