Nach einer Tour quer durch die europäische Tanzszene kehrt die Basler Choreografin
Tabea Martin mit Love Scenes vom 29. Mai (Premiere) bis 01. Juni 2024 an die Kaserne zurück und widmet sich gleich dem absoluten Evergreen-Thema. Ihre behutsam arrangierten Love Scenes lassen uns Raum für Schwärmereien und schaffen zugleich ein nachdenkliches Porträt einer individualistischen Gesellschaft auf der krampfhaften Suche nach Verbindung, in den kargen Zeiten der Liebe. Als Mythenentschlüsseler und Romantikverteidiger alter Schule steht ihr dabei Roland Barthes mit seinen Fragmente einer Sprache der Liebe zur Seite. Was uns die noch sagen können, wenn wir längst über toxische Beziehungen, FwB oder Polyamorie diskutieren? Zum Beispiel: „Wer verliebtist, der wartet”.
Wenn Liebe ein Willensakt ist, dann müssen wir nicht lieben – dann können wir uns
genauso gut verweigern. Für die vier Tänzer*innen auf der Bühne ist die Entscheidung
jedoch gefallen: Sie begegnen uns in immer wiederkehrenden Liebesszenen, sie lassensich ein, stoßen sich ab, zweifeln und versuchen zu verstehen, auch warum es wichtigist, gerade jetzt umso mehr zu lieben.
Tabea Martin ist Choreographin und Performerin aus Basel, Schweiz. Sie studierte
modernen Tanz an der Hochschule der Künste in Amsterdam. Sie tanzte in Holland
unter anderem mit Piet Rogie & Company, sowie in Stuttgart bei Fabian Chyle und in
Irland mit Nick Bryson. Sie war Gaststudentin an der SNDO in Amsterdam und schloss
2006 ihr zweites Studium Choreografie an der Rotterdamse Dansacademie ab.
2015 erhielt Tabea Martin den Spezialpreis der Berner Tanzpreise und 2016 den
Kulturpreis des Kantons Basel-Landschaft, Schweiz.
Tabea Martin ist Jurymitglied der Tanzkommission der Stadt Zürich, der SSA – Société
Suisse des Auteurs und des Atelier Mondial der Christoph Merian Stiftung. Sie hat an
der ZHDK, Manufacture, Marchepied, CFP Genève unterrichtet.
