Ein gewaltiges Alarmsignal
Krystian Lupas Inszenierung von Franz Kafkas Prozess wurde in diesem Herbst ungeduldig auf den französischen Bühnen erwartet. Nun zeigt sich dieses frappierende Theaterstück auf der Bühne der Filature und wirbelt die Gefühle der aktuellen Politik Polens und der Theaterfreunde auf.
Franz Kafkas legendäre Figur K wird eines Morgens angeklagt. Gründe werden ihm nicht genannt. Vor verblüffender Angst stehend, macht er sich auf die Suche nach Antworten und sinkt dabei immer tiefer in einen Treibsand aus undeutlicher, delikater und autoritärer Administration ein.
Kafka zu inszenieren, lag dem polnischen Theatermacher Krystian Lupa schon seit geraumer Zeit am Herzen. Nun, auf den aktuellen Stand seines Landes blickend, welches immer konsequenter eine radikale Fahne zu hissen scheint, war der passende Moment gekommen, Worte auf den Brettern, die bekanntlich die Welt bedeuten, aufzuwirbeln. Seht ihn euch an, den Mann, der einfach nicht fassen kann, welche Regierung draußen durch die Straßen fegt, und ihre zweifelhaften Macharten schlagartig zu spüren bekommt! So schlägt Lupa ein gewaltiges Alarmsignal und zeigt uns gleichzeitig, dass wir uns, wenn wir nicht achtsam sind, inmitten dieser kafkaesken Welt wiederfinden könnten. Oder tun wir dies bereits?
Mit Bożena Baranowska, Bartosz Bielenia ou Maciej Charyton, Małgorzata Gorol, Anna Ilczuk, Mikołaj Jodliński, Andrzej Kłak, Dariusz Maj, Michał Opaliński, Marcin Pempuś, Halina Rasiakówna, Piotr Skiba, Ewa Skibińska, Adam Szczyszczaj, Andrzej Szeremeta, Wojciech Ziemiański, Marta Zięba, Ewelina Żak
Nach Franz Kafka
Übersetzung Jakub Ekier
Inszenierung, Adaption, Dekor & Licht Krystian Lupa
Kostüme Piotr Skiba
Musik Bogumił Misala
Video, Kooperation Licht Bartosz Nalazek
Animationen Kamil Polak
Foto: M. Hueckel
Weitere Informationen
- Weitere Informationen auf der Homepage der Filature
- Dauer: 4 Std. 30 mit Pause
- In polnischer Sprache mit frz. Übertiteln
- Ab 15 Jahren
- Am 14.12.2018 um 18H00: Konferenz „Porträt von Krystian Lupa“ geleitet von Chloé Larmet (Eintritt frei)
