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Aufarbeitung der Vergangenheit

Prägt die Geschichte unsere Identität? Oliver Chapelet überträgt diese zentrale Frage des Romans Der Seelenhüter von Pierre Kretz auf seine Bühnenadaption.

Ein alter Mann lebt freiwillig zurückgezogen im modrigen Keller seines Elternhauses und lässt sein Leben Revue passieren. Er erinnert sich an seine vom Krieg geprägte Kindheit, an seinen in Russland gefallenen Vater, an seine Vorfahren, die abwechselnd deutsch und französisch waren und deren Identität mit den Konflikten immer wieder wechselte. Aus der Verbindung zwischen den Filmbildern und dem Bühnengeschehen entsteht eine intime, traumähnliche Atmosphäre, die einen bewegenden Moment bildet. Das Schicksal eines Einzelnen vermischt sich mit dem kollektiven Schicksal aller Elsässer, in dem Mann spiegelt sich das gestörte Identitätsbewusstsein aller wider. „Die Geschichte des Seelenhüters, dieses eigenartigen Mannes, der sich in seinen Keller zurückzieht und dort seine Wurzeln, seine Stärke und seine Identität zu ergründen sucht, hat mich tief berührt, erklärt der Regisseur Olivier Chapelet. Sie brachte mich einer gewissen Art menschlichen Elends näher, wie in Requiem des innocents (Requiem der Unschuldigen) von Calaferte beschrieben, nicht ohne einen gewissen Humor und Spott.“ (C.T.)

Foto: Benoît Linder

Die französichen Aufführungen finden im Rahmen der Veranstaltungsreihe Les Régionales statt.

Weitere Informationen
Die Kompanie oc&co
(F)

Kritik des Stücks durch Les Trois Coups (F)
Mehr über Pierre Kretz und seinen Roman (F)
Interview mit Pierre Kretz durch den Schweizer Sender DRS (D)
Mehr Informationen über Les Régionales (F)


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