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Zuhören ist gold

Arnaud Meunier inszeniert Je crois en un seul dieu von dem italienischen Autor Stefano Massini. Interpretiert von Rachida Brakni tauchen wir tief in einen Konflikt und seine Menschen ein. Sehr berührend, bittet uns dieses Stück zum genauen Zuhören.

Drei Frauen. Die Erste ist eine palästinensische Studentin, die Zweite eine israelische Geschichtsprofessorin und die Dritte eine amerikanische Soldatin. Von Rachida Brakni verkörpert, erzählen sie uns ihre Geschichte, ihren Standpunkt zum Israel-Palästina-Konflikt. Ohne uns für eine Seite entscheiden zu müssen, hören wir ihren Sichtweisen zu, lassen uns von den Gefühlen überwältigen und sehen zu, wie eine der drei Frauen zum Undenkbaren greift.
Es ist ein Konflikt, dessen Auseinandersetzungen, Wut, Krieg schon seit einer Ewigkeit zu bestehen scheint. Er füllt unsere Zeitungen, führt zu kritischen Gesprächen. Jede öffentliche Aussage diesbezüglich muss genau überlegt sein. Doch, hier von unseren Wohnungen aus, wissen wir wirklich, was sich vor Ort abspielt? Wir können die Meinungen tausender dort lebender Menschen nicht über einen Kamm scheren, aus den einen Verbrecher machen und die anderen als Opfer kategorisieren. Um wirklich zu verstehen, müssen wir ihnen zuhören. Dies gelingt Rachida Brakni auf fabelhafte Weise. Sie wechselt authentisch von der einen zur anderen, holt dabei alles aus sich heraus, macht uns ihre Ängste begreifbar und zeigt uns Menschen, die in unseren Zeitungen hinter der schwarzen Tinte verblassen.

Foto: Sonia Barcet


Etiketten:Theater - TNS

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