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Der Berliner Musiker Nikko Weidemann stellt sich mit der Droge Musik den Monstern seiner Kindheit und Jugend

 

Ich seh‘ Monster ist Konzert, Biografie und Theater. Jeder Titel dieses sehr persönlichen Solo-Abends ist gleichzeitig Song und Story aus dem unglaublichen Leben des Berliner Musikers Nikko Weidemann.

 

 

Der Sänger, Gitarrist und Komponist Nikko Weidemann arbeitete unter anderem mit Rio Reiser, Nena, Einstürzende Neubauten, Yoko Ono, Nick Cave, Sean Lennon und Rufus Wainwright zusammen und veröffentlichte eigene Platten. Zahlreiche Filmkompositionen u.a. für Gegen die Wand, Wer, wenn nicht wir oder Beatlemania. 2018 erhielt er für die Szenenmusik zur mehrteiligen Fernsehserie Babylon Berlin den Grimme-Preis.

 

Die Gitarre war der i-Pod meiner Generation. König war, wer Songs draufhatte.

 

Nikko Weidemann steht umringt von seinen Instrumenten auf der Bühne und performt wie eine Art menschliche Jukebox die heavy rotation seines musikalischen Lebens. Eine Musikerbiografie mit der Musik von Chopin bis Supertramp und vielen eigenen Songs. Unter 50 Songs geht es nicht, obwohl manche nur zehn Sekunden dauern und manche komplett erklingen. Schlaglichter werden geworfen auf individuelle Augenblicke von den frühen 70er und 80er Jahren bis in unsere Gegenwart. Voll kleinster Details verwandeln sie sich unter der Hand zu einer verblüffenden Reise in Geschichte und Gegenwart der Bundesrepublik.

Die Monster seiner Kindheit und der Jugend sind vielfältig. Manchmal verkleiden sie sich als Vater, Mutter, älterer Bruder oder Freizeit-Pädagoge. Die ersehnte Erlösung kommt für Nikko in Form des Albums Hot Rats. Nikkos Vater war Anfang der 70er Jahre Chefarzt einer großen Klinik für Herz-Kreislaufpatienten. In dieser Klinik war eine Truppe Hippies beschäftigt, die das verschüttete Kreativ-Potential der Patienten wiedererwecken sollten.

Inwieweit das mit den Herz-Kreislaufpatienten gelang, ist nicht belegt, bei Nikko hatten sie jedoch nachhaltigen Erfolg. Einer schenkte ihm Frank Zappas legendäres zweites Soloalbum Hot Rats und infizierte Nikko mit der Droge Musik. Die Kindheitsmonster schmeckten auf einmal nicht mehr nach Regeln, Hausarrest und Hausaufgaben sondern nach Freiheit, Zigarren, Parfüm und Benzin. Einige Zeit später lernte Nikko sein Idol Frank Zappa auf der Bühne kennen. Aber das ist ein neuer Track.

 


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

 

Foto: Joachim Gern


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