Die Liebe zum Vaterland
Die Wiedergeburt des Chores als Kritik des bürgerlichen Trauerspiels! Einar Schleefs Überlegungen zum Theater zeigen den Chor als theatrale und politische Form. Als solche hat auch die Regisseurin Marta Górnicka den Chor mit seiner Stimme als wichtigstes Stilmittel in ihrer Hymn to love eingesetzt und nutzt den Effekt der Verfremdung, um eine eindrückliche Botschaft loszuwerden.
Hymne an die Liebe ist der dritte Teil des europäischen Triptychons (M)OTHER COURAGE von Marta Górnicka. Sie nutzt die Stimme eines Chores um eine imponierende Komposition aus nationalen Gesängen erklingen zu lassen. In ihrem Libretto stehen Erklärungen von Politikern sowie Aussagen von Fundamentalisten und Terroristen, wie die Ausschnitte aus Anders Breiviks Manifest 2083 – Eine Europäische Unabhängigkeitserklärung und Ansprachen von Abu Bakr al-Baghdadi und Osama bin Laden. Alles zusammen konfrontiert sie mit Pop-Songs und patriotischen Liedern über Heimat, geschmückt mit einem volkstümlichen Identitätsgefühl. So divers wie die Gesellschaft selbst, ist auch Górnickas Chor, der aus Laien und Profis besteht.
Eine starke und beklemmende Inszenierung im Maillon! Eindrucksvoll demonstriert dieses Stück, in der Hauptstadt Europas, die Gefahr und Leichtläufigkeit, die eine gesellschaftliche Masse im Nationalgefühl losmarschieren lässt. Stellen Sie sich auf einen aufrührenden Abend ein!
Konzeption, Text und Regie: Marta Górnicka
Musik: Teoniki Rożynek
Choreografie: Anna Godowska
Dramaturgie: Agata Adamiecka
Bühnenbild: Robert Rumas
Mit: Sylwia Achu, Anna Andrzejewska, Maria Chleboś, Konrad Cichoń, Piotr B. Dąbrowski, Tymoteusz Dąbrowski, Maciej Dużyński, Anna Maria Gierczyńska, Paula Głowacka, Maria Magdalena Haile, Anna Jagłowska, Wojciech Jaworski, Borys Jaźnicki, Katarzyna Jaźnicka, Ewa Konstanciak, Irena Lipczyńska, Kamila Michalska, Izabela Ostolska, Filip Piotr Rutkowski, Michał Sierosławski, Ewa Sołtysiak, Kaja Stępkowska, Ewa Szumska, Kornelia Trawkowska, Anastazja Żak
Foto: Magda Hueckel
Weitere Informationen
- Dauer: 50 min
- Polnisch, mit französischen und deutschen Übertiteln
- Dem deutschsprachigen Publikum zugänglich
- Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Maillon