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Möglichkeiten eröffnen

Durch seine Arbeit mit behinderten Schauspielern öffnet Choreograf Jérôme Bel seiner Dekonstruktion der Konventionen im Theater und Tanz neue Perspektiven.

Jérôme Bel, Star-Choreograf der Strömung des Non-Danse, gehört zu den bedeutendsten Künstlern von heute. Bereits mit seinen ersten Inszenierungen 2004 war er bemüht, die Mechanismen der Repräsentation zu analysieren: „Mein künstlerisches Projekt betrifft das Theater. Mir geht es darum, seine Struktur, Funktionsweise und Macht zu verstehen zu versuchen.“ In diesem Bestreben hat er wiederholt mit virtuosen Tänzern zusammengearbeitet. Aber die Begegnung mit geistig behinderten Schauspielern, hier mit denen des Zürcher Theaters Hora, eröffnet ihm ungeahnte Möglichkeiten. „Ich habe mich intensiv mit den Konventionen des Theaters auseinandergesetzt. Ich habe sie hinterfragt, sie dekonstruiert und auf den Kopf gestellt. Aber diese Schauspieler gehen noch viel weiter als ich! Was mich am meisten an ihnen interessiert, ist Ihr Unvermögen, das zu tun, was von einem Schauspieler erwartet wird.“ Indem er Menschen auf die Bühne holt, die die Gesellschaft ablehnt, wirft er nicht nur gesellschaftliche und politische, sondern auch ästhetische Fragen auf: Disabled Theater beleuchtet ebenso die Dynamik der Ausgrenzung wie den kreativen Freiraum, die sich aus dem Unvermögen ergeben. (S.D.)


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