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Moll, Moll und nochmals Moll

Am 24. Januar 2019 beginnt der Zyklus Schostakowitsch des Orchestre Philharmonique de Strasbourg. Für das zweite von drei Konzerten kommen Haydn und Schostakowitschs Moll-Symphonien Nr.49 und Nr. 14 zusammen.

 

Schmerzhaft und dunkel, schwingen die Töne der Sinfonie La Passione, dessen Titel gar nicht von Joseph Haydn selbst stammt. Verkörpert von starken Intervallsprüngen und einer differenzierten Rhythmik durch Synkopen ist die Sinfonie Nr. 49 vor allem durch ihre zur damaligen Zeit komplett ungewöhnlichen Tonart in f-Moll außerordentlich.

Ein ebenso emblematisches Werk drückt Schostakowitsch im schwermütigen g-Moll in seiner Sinfonie Nr. 14 aus, die vom Tod heimgesucht wird. Mit dramatischen Gesängen des Bass Dimitry Ivashchenko und den scharfen Tönen der Sopranistin Ekaterina Bakanova, schafft die Musik einen Bezug zum Tod, der beispielsweise vom russischen Schriftsteller und Freund Schostakowitschs, Alexander Solschenizyn, als atheistisch bezeichnet wurde. Dmitri Schostakowitsch ist wohl einer der größten und vielseitigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Um seine Musik zu verstehen, muss man sie im Kontext seines Lebens, seines sozialen Umfelds, der politischen Situation, der unglaublichen Brutalität, mit der die Kommunistische Partei ihr ideologisches Credo durchgesetzt hat, und der subtilen Art und Weise, mit der es Schostakowitsch gelungen ist, seine innersten Gedanken mit den Forderungen des Sozialistischen Realismus zu verbinden, sehen. Beide Komponisten verstanden es auf spürbare Weise den Zuhörer in einen obskuren Wirbelwind aus Dunkelheit und Schatten, aus möglicher Erlösung oder rettender Transzendenz zu bringen. Welche Form sollte nun die Darstellung des absoluten Endes haben, ohne Jenseits oder Verklärung? Eine dunkle Rhapsodie als Kern eines Dreier-Zyklus mit dem Philharmonischen Orchester.

 

Programm 

Haydn-Sinfonie Nr. 49 in f-Moll, Die Leidenschaft 

Schostakowitsch-Sinfonie Nr. 14 in g-Moll op. 135 

 

Marko LETONJA musikalische Leitung

Ekaterina BAKANOVA Sopranistin 

Dimitry IVASHCHENKO Bass

 

Foto: Giacomo Orlando

  • Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Orchestre Philharmonique de Strasbourg
  • Avant-propos musical (Einführung) von Daniel Payot um 19:00
    La Symphonie n°14 de Chostakovitch – Une évocation rhapsodique de la mort

Etiketten:Klassik - OPS - PMC

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