6. SINFONIEKONZERT

Wissen Sie, wie viele Bewohner_innen Island hat? Etwa eineinhalbmal so viele wie Freiburg: ungefähr 380.000 (dazu ungefähr 800.000 Schafe …). Die Zahl an Künstler_innen, die dieses kleine Land hervorgebracht hat und stetig neu hervorbringt, ist unfassbar! Einer der erfolgreichsten und charismatischsten isländischen Musiker_innen unserer Tage ist der Dirigent Daníel Bjarnason. Seine Laufbahn nahm ihren Beginn tatsächlich hier in Freiburg, wo er Komposition und Dirigieren studiert hat. In den letzten Jahren war er omnipräsent auf allen großen Konzertbühnen: Er komponiert für die großen Orchester und dirigiert auf der ganzen Welt. Außerdem hält er eine Residency beim Iceland Philharmonic Orchestra und ist im engen Austausch mit einer schier unglaublichen Zahl an spannenden isländischen Komponist_innen, die er fördert, wo er kann.
So steht auf dem Freiburger Programm natürlich ein eigenes Werk von Bjarnason, nämlich sein 2. Klavierkonzert, das gerade erst seine Uraufführung erlebt hat. Außerdem präsentiert Bjarnason ein weiteres Werk einer jener unglaublich talentierten, jungen isländischen Komponistinnen, Bára Gísladottír. In ihrem ÓS für großes Orchester geht es um die verschiedenen Bedeutungen des isländischen Wortes „ós“, das sowohl Mündung, als auch Mund bedeuten kann. Und auch Bjarnason erzählt die Geschichte der Sinfonie weiter: Er kombiniert sein eigenes Stück mit der 1. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch, jenem Stück, das den 19-Jährigen mit einem Paukenschlag ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Musikwelt des revolutionären Russland rückte. Ein Stück, in dem Schostakowitschs Stimme schon vollends ausgeprägt erklingt, ein rasanter, bissiger und vielschichtiger orchestraler Ritt, der Orchester und Publikum auf die Stuhlkanten zwingt.

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