Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Das 6. Freejazzfestival Saarbrücken mit Peter Brötzmann, Full Blast und dem FreeJazzSaar Orchester

 

Nach zweifacher pandemiebedingter Absage kann das 6. Freejazzfestival Saarbrücken nun endlich vom 29. September bis 3. Oktober 2021 stattfinden.

 

 

Der Prolog, am Mittwoch den 29. 9. 2021 im Kino 8 ½, beginnt mit einem energetischen, mehrdimensionalen Impro-Konzert von SteDaJoDa in außergewöhnlichen Quartettbesetzung, in der die drei Lokalmatadore Stefan Scheib (Bass), Daniel „D-Flat“ Weber (Schlagzeug), und Johannes Schmitz (Gitarre) mit dem Schweizer Bassisten Daniel Studer zusammen spielen.

Danach wird der Dokumentarfilm „Soldier of the Road: A Portrait of Peter Brötzmann“ (OmU) des Regisseurs Bernard Josse von 2011 gezeigt. Der über einen Zeitraum von fünf Jahren gedrehte Film beschäftigt sich mit dem Leben und Werk des einflußreichen Avantgarde-Saxophonisten und bildenden Künstlers Peter Brötzmann, angefangen von seiner Kindheit im Kriegs- bzw. Nachkriegsdeutschland und lässt neben ihm selbst auch zahlreiche Weggefährten wie Evan Parker, Han Bennink und Ken Vandermark zu Wort kommen.

Im Anschluss gibt es eine exklusive Videovorführung eines Konzertes mit Peter Brötzmann in Trio- und Quintettbesetzung, aufgenommen in der Leipziger legendären naTo! am 14. 12. 2019 hautnah mit bis zu 8 Kameras.

Zum Auftakt des 6. Freejazzfestivals Saarbrücken am Donnerstag, den 30. 9. 2021 im Garellyhaus, gibt es eine dadaistische Metaperformance der deutsch-französischen Gruppe Quatre Marteaux (Elodie Brochier – Stimme, Geoffroy Muller – Trompete, Hartmut Osswald – Saxophon, Daniel Prätzlich – Schlagzeug, Pascal Zimmer – Elektronik).

Dann folgt ein Podiumsgespräch des ZEIT-Reporters Ulrich Stock mit Peter Brötzmann über das Thema „FreeJazz als Soziale Plastik“. Stock hat ab 2005 das multimediale Musikangebot auf ZEIT online entwickelt, das für den Grimme Online Award 2006 nominiert wurde.

Den Abend beschließt die Band Grid Mesh (Frank Paul Schubert – Saxophon, Christof Thewes – Posaune, Andreas Willers – E-gitarre, Willi Kellers – Schlagzeug). Beim Zusammenspiel dieser meisterlichen Improvisatoren treffen abstrakt-behutsame Klanggebilde auf wuchtig-archaische Klangwälle und kreieren einen Bandsound, der als „21st century improv music“ bezeichnet werden kann.

Der erste Festivaltag am Freitag, den 1. 10. 2021 (Veranstaltungsort Gemeindezentrum Alte Kirche) wird eingeleitet die beiden Duos Lotte Anker (Saxophon) – Gerry Hemingway (Schlagzeug) und Roger Turner (Schlagzeug) – Michel Doneda (Saxophon), die sich alsbald zu einem Doubledrum-Quartett um die beiden Meisterschlagzeuger Hemingway und Turner zusammen finden werden, um kompromisslos-freie Improvisationskunst mit großer Virtuosität und Intensität darzubieten.

Danach gibt es in mitreißendes Trio mit Oliver Schwerdt am Klavier und zwei Pionieren der Avantgarde des europäischen Freejazz, der Schlagzeuglegende Günter Baby Sommer und dem englischen Bassgroßmeister Barry Guy.

Zum Abschluss des ersten Festivaltages macht das Kulttrio Full Blast mit der Freejazzsaxophonlegende Peter Brötzmann und den beiden Schweizern Marino Pliakas am E-Bass und Michael Wertmüller am Schlagzeug mit einer kompromisslosen Performance voller Leidenschaft und ungebremster Energie seinem Namen alle Ehre.

Der zweite Festivaltag am Samstag, den 2. 10. 2021 im Gemeindezentrum Alte Kirche wird eröffnet durch das neu gegründete siebzehnköpfige FreeJazzSaar Orchester, das mit vier gelernten Schlagzeugern und vielen anderen Protagonisten der regionalen Improvisationsszene in einer spannungsgeladenen Freejazzperformance unter Beweis stellt, daß das „New Thing“ aus „Saarbrooklyn“ den Vergleich mit anderen legendären Großformationen nicht zu scheuen braucht.

Als nächstes sind mit The Workers (Urs Leimgruber am Soprano- und Tenorsaxophon, Omri Ziegele am Altosaxophone und Gesang, Christian Weber am Bass und Alex Huber am Schlagzeug) vier ausgewiesene Improvisatoren aus der Schweiz am Start, die musikalisches Risiko und Draufgängertum mit dramaturgischem Übersichtsvermögen und geschicktem Aufbauspiel verbinden.

Anschließend zeigt das portugiesisch-amerikanische Humanization Quartett mit den aus der experimentellen Grindcore-Szene aus Dallas stammenden Gonzalez Brüdern in der Rhythmusgruppe (Stefan am Bass, Aaron am Schlagzeug) zusammen mit dem Blues-Noise Gitarristen Luis Lopez aus Lissabon und dem portugiesischen Freejazz-Mastermind Rodrigo Amado am Saxophon wie aus den frei und dynamisch interpretierten Wurzeln des Punk-Rock, Funk und Hard-Blues eine groovende improvisierte Musik entstehen kann.

Den Abschluss des 2. Festivaltages bestreiten die Digital Primitives, ein elegisches High-Energy-Trio aus den USA mit Cooper-Moore auf einer Vielzahl von selbst erfundenen Instrumenten wie Diddley-Bow, Mundbogen, Bango (und Stimme), Assif Tsahar auf Saxophon und Bassklarinette und Chad Taylor am Schlagzeug. Der Name der Band ist sehr treffend: wilde Freejazzeruptionen vermischen sich voller Spielfreude mit Elementen aus Blues, Rap, Weltmusik und der Jazztradition und machen ihre Liveauftritte zu einem unvergeßlichen Erlebnis mit hohem Unterhaltungswert.

Während des Festivals wird der Wuppertaler Maler und Cartoonist Jorgo Schäfer als live-actionpainting seine einzigartigen Hör-Bilder erschaffen, die aus dem im sinnlichen Wechselspiel von Hören und Sehen und dem Ineinsfall von Aufnehmen und Ausagieren entstehen.

Zum Ausklang gibt es am 3. 10. 2021, ab 11 Uhr im Gemeindezentrum Alte Kirche einen FreeJazzSchoppen mit Jamsessions unter Mitwirkung von Musikern des Festivals sowie ein Workshop-Abschlußkonzert.

Der FreeJazzWorkshop für Anfänger und Fortgeschrittene findet vom 1.10 bis 3.10 unter der Leitung des Gitarristen Luis Lopes statt.


Weitere Informationen: www.freejazzsaar.de

 

 

 

Foto: Freejazzfestival Saarbrücken


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook