Das 4. Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier stellt drei Klassiker der Moderne neben zwei alte Bekannte. Am Donnerstag, 23. Januar 2025 um 19:30 Uhr im Großen Haus des Theaters geht es mit Werken von Lutoslawski, Takemitsu und Rautavaara, die mit Mussorgsky und Ravel ergänzt werden, ganz „märchenhaft“ durch fünf Nationen. Am Pult steht der 1. Kapellmeister Wouter Padberg.
Fünf Kompositionen aus fünf verschiedenen Ländern und damit fünf verschiedene Vertonungen der Idee von „Märchenhaft“, wie der Titel des 4. Sinfoniekonzertes lautet. Was stellte sich der Pole Witold Lutoslawski unter dem Begriff vor? Wie klingt er bei dem bedeutendsten japanischen Komponisten westlichen Stils, Tōru Takemitsu? Wo erscheinen Vögel in Einojuhani Rautavaara berührendem „Cantus arcticus“, seinem Konzert für Vögel und Orchester?
Kapellmeister Wouter Padberg, dessen Programm zeitgenössischer Komponisten in der vergangenen Spielzeit faszinierte, präsentiert ein ebenso vielseitiges und überraschendes wie dank des Leitmotivs klares Programm. In Lutoslawskis „Chain 1“ nimmt der bedeutende polnische Komponist einzelne motivische Stränge auf und verbindet sie mit viel Witz zu einer Kette. Der Japaner Tōru Takemitsu schuf auch die Musik zu zahlreichen japanischen Filmklassikern. So folgt er für „Rain Coming“ einer bildhaften Idee: Die Harmonien entwickeln sich so, wie sich Regentropfen zu Flüssen entwickeln und schließlich in ein „Meer der Tonalität“ münden. Aus den Lüften hingegen verarbeitet der Finne Einojuhani Rautavaara das Gezwitscher der Vögel – nicht bildhaft, sondern tatsächlich. Denn für seinen „Cantus arcticus“ werden Vogelstimmen vom Tonband live zum musizierenden Orchester eingespielt. So entsteht eine ergreifende Symbiose aus atmosphärischen Orchesterklängen und teils verfremdeten Vogelstimmen.
Diesen großen Komponisten des 20. Jahrhunderts und ihren ganz unterschiedlichen, aber immer greifbar bildlichen Werken werden zwei Stücke von Modest Mussorgsky und Maurice Ravel gegenüberstellt. Das Vorspiel zu „Chowanschtschina“ lässt die Moskwa in der Morgendämmerung musikalisch-plastisch entstehen. Das Ballett „Ma mère l’oye“ (Meine Mutter Gans) des Franzosen Ravel geht auf das Märchen „Dornröschen“ zurück, zu dem Ravel zunächst nur eine Klavierfassung für eine befreundete Familie komponierte, die er dann später zu einer Orchesterfassung erweiterte.
Märchenhaft auf vielfältige Weise erklingen die fünf Werke des 4. Sinfoniekonzertes. Flüsse in der Morgendämmerung, Vögel in den Lüften und sich vereinende Wassertropfen sind nur ein paar der Bilder, die am Donnerstag, 23. Januar 2025 um 19:30 Uhr im Großen Haus des Theaters Trier zu erleben sind. Wer mehr über „Sonnenaufgänge bei Ravel, Rautavaara und Mussorgsky“ erfahren will, kann das bei der ebenfalls von Wouter Padberg moderierten Concert Lounge am Mittwoch, 22. Januar, um 19:30 Uhr, ebenfalls im Großen Haus, tun.
Mit Werken von: Lutoslawski, Takemitsu, Rautavaara, Mussorgsky und Ravel
Dirigent: Wouter Padberg
Karten sind online auf www.theater-trier.de erhältlich sowie an der Theaterkasse
(Montag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Samstag von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr)
via E-Mail an theaterkasse@trier.de sowie telefonisch unter 0651 718 1818.