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Dekor ohne Körper

Als häufiger Gast des Festivals Musica wartet der Komponist, Hörspielautor und Regisseur Heiner Goebbels seit den 90er Jahren mit ungewöhnlichen Produktionen auf. Dieses Jahr zeigt er mit Stifters Dinge eine Klang-Licht-Installation. 

Es ist eine No-Man-Show, ein Stück, in dem Klaviere zu Leben erwachen, eine Performance aus Bildern, Klängen, Stimmen, Wind, Nebel und Licht. Stifters Dinge – in Anlehnung an den romantischen Schriftsteller Adalbert Stifter aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – rückt in den Vordergrund, was oft in den Hintergrund verbannt wird. In dieser Multimedia-Installation, in der automatisch spielende Konzertflügel im Mittelpunkt stehen, sind die Kulissen und Requisiten die Protagonisten. Ähnlich den Texten des Schriftstellers Stifter, in denen die Dinge wichtiger als die Figuren sind, geht es in Stifters Dinge eher ums Erschaffen einer Atmosphäre als ums Erzählen einer Geschichte. Und durch den Wegfall des Körpers spielt der Geist die Hauptrolle. 
Heiner Goebbels ist künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012-2014. Um seinen bisweilen  mysteriösen Visionen Gestalt zu verleihen, erschafft er faszinierende Szenenbilder, wobei Klang und Raum gleichermaßen Teil der Komposition sind. Schon öfter war er beim Festival Musica mit Produktionen vertreten, darunter 2008 mit I went to the house but did not enter, einem szenischen Konzert des Hilliard Ensembles, das Fragen nach der Identität des Individuums aufwirft. Als studierter Soziologe hinterfragt Heiner die Welt, diejenigen, die sie bewohnen, und was sie (nicht) zusammenhält… (C.B.)

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