Welch wunderbare Freundschaft!
Die neue Ausgabe des Festivals Neue Stücke widmet sich aktuellen Themen und zeigt damit, wie wichtig gegenseitige Achtung ist. 10 Tage lang können französische und deutsche Theatermacher sowie Dramaturgen ihre Gedanken zur Welt auf eine Bühne der Kooperation und des Zuhörens bringen.
In der Manufacture Nancy ist es einmal wieder soweit: Fast zwei Wochen lang werden deutsche und französische Federn zum Glühen gebracht und ihre Werke auf der Bühne präsentiert. Ein willkommener Anlass um über die aktuelle darstellende Kunst auf beiden Seiten des Rheins zu sprechen. Was bewegt die kreativen Geister und Schreiberlinge? Welche Themen gehen ihnen besonders nahe? Drei Kreationen, eine Ausstellung (Lorrains sans frontières), Gespräche und ein Konzert (Kiki Manders 4tet) bieten die Möglichkeit zu einem Kennenlernen, Austausch und Zusammenarbeiten. Dies benötigen wir in Zeiten sozialer Unsicherheit, politischer Verwirrtheit – wir benötigen Künstler, die ihr Augenmerk auf jene richten, die den Boden unter den Füßen verloren haben, die meinen keine Stimme zu haben. Theater hat diese Kraft und dank eines solchen Festivals wird dies auch gezeigt.
In Zusammenarbeit mit
Goethe Institut Nancy
Badisches Staatstheater Karlsruhe
Nancy Jazz Pulsations
Université de Lorraine
MGEL
Science Po Campus de Nancy
Theater an der Parkaue Berlin
La sélection Szenik :
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Stolpersteine Staatstheater
Dokumentartheater von Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura am 13.11. um 15H30 und 20H00 In diesem Dokumentartheater tauchen wir in die Archive des Badischen Staatstheaters Karlsruhe ein. Mittels Theaterprogrammen, Presseausschnitten und Korrespondenzen erfahren wir vom Alltag des Theaters in den 30er Jahren, also nach der Machtergreifung Hitlers. Der Titel bezieht sich auf die in Deutschland überall verbreiteten goldenen Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig, die an die Opfer des Dritten Reiches erinnern sollen. Hier geht es um zum Teaser: https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=HG37NzfBR_A Foto: Felix Grünschloss
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Gypsies, Roma in Europa
vom Kollektiv Werkgruppe 2, am 14 und 15.11. um 20H00 Die Roma werden wie kaum eine andere ethnische Gruppe seit Jahren an den untersten Rand, ja oft noch unter den Scheffel jedes Lichts einer Gesellschaft gestellt. Sie finden sich in den prekärsten Situationen wieder, ohne jemanden zu haben, der für sie lautstark eintritt. Wie überleben sie jeden Tag in den oft unwürdigsten Bedingungen? Wie blicken sie auf unsere Gesellschaft? Wie stehen sie selbst zu ihrer Identität? Haben sie dennoch den Traum einer besseren Zukunft?
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Das Ende von Eddy
von Leyla-Claire Rabih, am 21 und 22.11. um 20H00 Der Junge Eddy Bellegueule, wie er von allen genannt wird, durchlebt eine harte Kindheit in einem sozial schwierigen Ort in Nordfrankreich. In der Schule gepiesakt, wird er zum Fußabtreter für andere. Die Jugendlichen verbringen ihre Tage in komatöser Betrunkenheit oder frühzeitigem Elternwerden. Die „Anderen“, die „da Oben“ sind der Feind. Doch Eddy spürt das er anders ist und versucht alle Anzeichen auf seine Homosexualität zu unterdrücken. Wird ihm dies gelingen? Wie kann man in einem zerstörten Umfeld zu sich selbst finden, ja sogar zu sich stehen, wenn die Brutalität sowie Unverständnis schon an der nächsten Ecke mit Boxhandschuhen warten?