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Oh, wo hast du das denn her?

Sebastian Nübling setzt sich im Jungen Theater Basel  mit Modehaien und der Fabrikation ihrer Kleidungsstücke auseinander. Wie schalten Konsumenten ihr Bewusstsein über die Herstellung aus; wie können sie sich im Rampenlicht fotografieren lassen, währenddessen, nur einen Flug weiter, die Zukunft von Menschen in Stoffballen erstickt wird? Ein frappierendes und alarmierendes Thema!

 

In der norwegischen Serie Sweatshop – Deadly Fashion werden drei junge Modeblogger nach Kambodscha geschickt. Dort sollen sie mehr über die Herstellung ihrer so geliebten Kleidung erfahren: Wer schneidert und verpackt die Kleidungsstücke? Wie leben die Arbeiter der Textilfabriken? So steigen sie, zurechtgemacht und neugierig, ins Flugzeug, um sich zwei Tage später selbst an der Nähmaschine wiederzufinden. Gleichzeitig sprechen die unterbezahlten, schlecht ernährten, sich kaum zur Wehr setzen könnenden Arbeiter über ihr Leben. Was die Modeblogger tragen, symbolisiert für sie ein Jahresgehalt. Wie sie in Norwegen leben, erscheint wie eine Utopie. Erschütterung über die nackte Realität dringt durch jede Faser der jungen Erfahrenden.

Sebastien Nübling setzt sich in seiner Kreation mit den Kulissen der Mode-Glitzerwelt auseinander. Modeindustrien machen millionenschwere Umsätze, von denen die müden Finger in den Schwellenländern nichts sehen. Sie sind die stummen Schreie auf all den hübschen Fotos in den Glanzmagazinen und sozialen Netzwerken; sie füllen unsere Kleiderschränke. Die Schauspieler hinterfragen dieses System, seine Entstehung, seine Ausmaße und bitten uns, Etiketten zu lesen, zu analysieren und nicht einfach in den Müll zu werfen. Schließlich handelt es sich um Menschen, wie Sie und mich. 

 

Von Güzin Kar mit Texten von Lucien Haug und Ensemble

Sebastian Nübling, Inszenierung

Mit Lee-Ann Aerni, Julia Kreusch, Ann Mayer, Matthias Neukirch, Robin Nidecker, Markus Scheumann, Lukas Stäuble

 

Foto: Tanja Dorendorf

 

  • Koproduktion mit dem Schauspielhaus Zürich und der Kaserne Basel

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