Briefdialog
Das Meisterwerk von Kressmann Taylor interpretiert von Francis Lalanne und Dominique Pinon: Ein Duo der Talente widmet sich der schwierigen Thematik der Nazi-Gräueltaten.
19 Briefe wurden zwischen zwei Freunden ausgetauscht, einem Deutschen und einem amerikanischen Juden, zur Zeit des Aufstiegs der Nationalsozialisten. Im Laufe ihrer Korrespondenz verhärtet sich der Ton. Man observiert die faschistischen Idiologien, die sich langsam ausbreiten, die Schrecken die noch folgen werden… Martin lebt in München, Max in San Francisco. Sie haben die Gewohnheit angenommmen, sich gegenseitig zu schreiben, über alles und nichts, in aller Freundschaft. Doch dann schwenkt der Ton von Begeisterung über in Hass. Wir befinden uns in 1933, der Machtergreifung Hitlers. Auf der Bühne, hinter ihren Schreibtischen äußern sich beide Schauspieler abwechselnd. Wer ist der Gute, wer der Böse? Was hätten wir an ihrer Stelle getan? Ist Vergebung besser als Rache, wenn Abscheuliches geschieht? Adressat unbekannt, geschrieben von Kathrine Kressmann Taylor, hat bei seiner Erscheinung 1938 in Amerika Anlass zum Gerede gegeben, indem sie bereits vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs den Aufstieg des Antisemitismus in Deutschland erzählte. Wiederentdeckt wurde das Werk in den 2000er Jahren und hat einen nicht nachlassenden Erfolg gefeiert. Nach drei triumphalen Saisonzeiten, getragen von ca. 20 hoch angesehenen Duos (Thierry Lhermitte und Patrick Timsit, Eric Elmosnino und Jean-Pierre Darroussin…), sind nun Francis Lalanne und Dominique Pinon an der Reihe, dieses überwältigende Werk zu interpretieren.