Tapfer singt sich Leonore in Beethovens einziger Oper Fidelio Mut an – Mut, den sie für die waghalsige Rettung ihres Mannes dringend braucht. Der sitzt seit Jahren als politischer Widerstandskämpfer in einer Todeszelle. Nirgendwo sonst im Musiktheater haben Liebe und politisches Engagement in dieser Wucht zusammengefunden. Gleich vier Ouvertüren schrieb Beethoven für seine Oper, von denen die dritte als eines seiner bekanntesten Werke die Maßstäbe der sonst üblichen Opernouvertüren in ihrer Dramatik und musikalischen Radikalität sprengt – eine echte Leonore eben!
Genau 200 Jahre später kommt es in der Kurzoper La plus forte des irischen Komponisten Gerald Barry zu einer traumatischen Begegnung zweier Frauen in einem Café. Die freundliche Frau X wird zunehmend verletzend und gewalttätig, als sie herausfindet, dass Frau Y eine Affäre mit ihrem Mann hat. Doch Frau X reißt sich zusammen, um als Überlegene vom Platz zu gehen – koste es, was es wolle: „Danke, dass du meinen Mann das Lieben gelehrt hast! Jetzt gehe ich nach Hause, um ihn meinerseits zu lieben.“
Zu Intelligenz und Freiheitswillen wollte Beethoven die Menschen mit seiner Musik animieren: Hört seine geniale 7. Sinfonie ! Ihr werdet das Konzerthaus klüger, wacher und liebevoller verlassen! „O namenlose Freude.“
»Die Liebe, sie wird’s erreichen.«
Leonore-Ouvertüre Nr. 3
Gerald Barry (*1952): La plus forte
Oper in einem Akt für Sopran und
Orchester nach dem Schauspiel The Strongest
von August Strindberg (konzertante Aufführung)
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7