Zum Abschluss der Konzertsaison erfüllt sich Generalmusikdirektor Sébastien Rouland einen lange gehegten (und in Zeiten der Pandemie oft verschobenen) Traum: Richard Strauss’ monumentale und riesig besetzte »Alpensinfonie«. »Die steht auf meiner persönlichen Wunschliste schon lange ganz oben«, so der Generalmusikdirektor voller Vorfreude. »Endlich können wir das monumentale Werk im 8. Sinfoniekonzert zum Klingen bringen. Es ist einfach ein Fest, mit einem so groß besetzten Orchester zu musizieren«, schwärmt Rouland. Das Saarländische Staatsorchester stürmt musikalische gleich zwei Mal den Gipfel: Sonntag, 23. Juni 2023, 11 Uhr und Montag, 24. Juni 2024, 19.30 Uhr in der Saarbrücker Congresshalle. Ergänzt wird das Programm durch Mozarts Klavierkonzert A-Dur (Solistin: Sophie Pacini).
»Strauss’ Alpensymphonie, das ist doch ein Mords-Hokuspokus! […] Lieber aufhängen, als jemals solche Musik schreiben«, so grantelte 1917 Paul Hindemith, damals Konzertmeister des Frankfurter Opernorchesters, nach einer Aufführung des Werks. Die Alpensinfonie schildert einen Bergauf- wie -abstieg mit Ausblicken auf Wasserfälle, Almen, majestätische Gipfel und bietet somit zahlreiche Anlässe für virtuose Klangmalereien,
eine von Strauss’ Spezialitäten. Auch wenn entgegen der Behauptung eines satirischen Artikels zur Uraufführung 1915 kein neuerfundenes »Jodlophon« zu hören sein wird, darf sich das Konzertpublikum auf eine besondere musikalische Expedition freuen: Weit über 100 Musikerinnen und Musiker werden für das monumentale Klanggemälde gebraucht, teils mit Instrumenten aus dem Fundus der Theatermusik wie Windmaschine, Donnerblech oder Kuhglocken.
Der erste Teil des Konzertes ist dazu in Bezug auf die Orchesterbesetzung fast eine Miniatur. Das kammermusikalisch besetzte A-Dur-Klavierkonzert vereint Mozarts Stil und Errungenschaften: Leichtigkeit der Themen, perfekte Balance zwischen Solo und Orchester und ausdrucksvolle Melodien für die damals noch recht junge Klarinette, Mozarts Lieblingsinstrument unter den Holzbläsern. Von den beiden heiteren Ecksätzen hebt sich das ausdrucksstarke Adagio durch seine selten anzutreffende Tonart fis-Moll ab. Mozarts Meisterwerk interpretiert Pianistin Sophie Pacini, die nach ihrem Konzert 2019 zum Saarländischen Staatsorchester zurückkehrt.