Verliebt
Konfetti, trarara – Tocotronic sind mit ihrem neuen Album Die Unendlichkeit auf Tour. Jeder der sie kennt, sollte jetzt einen dreifachen Salto einlegen; jeder der sie noch nicht kennt, sollte sich schon einmal im dreifachen Salto üben. Hier wird am Zauberwürfel gedreht…
Das erste Mal, das mir Tocotronic zu Ohren kamen, war auf einer CD meines Vaters. Alles wird in Flammen stehen… Wie oft habe ich dieses Lied hinauf und hinunter gespielt, mich in die Hängematte aus Wehmut und Gitarrenakkorden dieser fünf Minuten gelegt und bin dabei überwältigt gewesen?
Nun ist die Band mit einem neuen Album zurück. Seit den 90er Jahren schon besingen sie die Welt, mischen die deutsche Musikkultur auf und sind dabei so abenteuerreich wie eine Pralinenschachtel. Fingen Jan Müller, Arne Zank und Dirk von Lotzlow in Hamburg erst mit rockiger, jugendlicher Wut an, entwickelte sich mit den Jahren daraus Indie-Pop, Metaphern, hin-und wieder sogar orchestrale Stimmung. Ein viertes Mitglied, Rick McPhail, kam hinzu und seitdem lassen die vier nichts unversucht. Ihre neue Platte hat Lyrik durch einfache Texte aus dem Leben ersetzt; die Musik weht, regnet, harmoniert. Es ist wieder einmal eine große Liebe unserer Musikknospen…
Foto: Michael Petersohn
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