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Bastian Kraft gibt sein Operndebüt mit Rusalka in der Staatsoper Stuttgart

 

In empathischer Auseinandersetzung mit der Durchlässigkeit von Grenzen und den Chancen der Verwandlung untersucht Bastian Kraft in seinem Operndebüt, wie eine Welt aussehen müsste, in der der Unterschied nicht mehr die Unvereinbarkeit bedeutet.

 

In diesem Wald zieht die Sehnsucht nach Verwandlung von beiden Seiten (mit teils radikalen Konsequenzen): Die Nixe Rusalka will Mensch werden, um den Prinzen im Licht des Tages lieben zu können, muss dafür aber Gestalt und Stimme aufgeben. Den Prinzen wiederum, dem in der Ordnung der Menschenwelt alles gehören kann, muss in der Nacht die Suche nach etwas Bestimmtem zu Rusalkas geheimnisvollem Teich geführt haben.

Viele Versionen dieser Geschichte (H.C. Andersen, Melusine, Disney’s Arielle u. v. m.) sind durch queere Lesarten als Portrait eines nur im Verborgenen möglichen Lebens und dem damit verbundenen Schmerz interpretiert worden. Regisseur Bastian Kraft stellt diesem Denken folgend den hybriden Wald- und Wasserwesen in Antonín Dvořáks geisterhaft schön von nächtlichen Parallelwelten erzählender Oper Rusalka Dragund Burlesque-Performer*innen zur Seite.

Sie konterkarieren durch ihre fantasievoll von Freiheit sprechende fluide Performance von Geschlecht eine durch und durch von fixen Rollenbildern besessene Welt. Die Gräben dieses Andersseins lassen sich aber in Rusalkas Fall ohne Stimme (und ohne eine gemeinsame Sprache des Begehrens) nicht überbrücken: Eine Fremde Fürstin vergiftet schließlich als langer Arm der Norm die Liebe zwischen Prinz und menschgewordener Nixe.

Die musikalische Leitung liegt in Händen der ukrainischen Stardirigentin Oksana Lyniv.


Praktische Informationen

 

 

Foto: M. Baus


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