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Goldener Fächer der Kunst- und Theatergemeinde Karlsruhe e.V. an den Staatsballett-Tänzer Ledian Soto verliehen

Stefan Kühn (Stellv. Vorstand KTG), Hans-Gerd Köhler (Vorsitzender KTG), Ledian Soto (Preisträger Goldener Fächer)

Photo: Andreea-Sorina Koch

Der Tänzer Ledian Soto, seit der Spielzeit 2019/20 Ensemblemitglied im Badischen Staatsballett, hat in diesem Jahr den Goldenen Fächer der Kunst- und Theatergemeinde Karlsruhe e.V. erhalten. Die Auszeichnung Goldener Fächer wird seit 2006 jährlich an die beliebtesten jungen Künstler:innen des Staatstheaters vergeben, wobei die Sparten Oper, Schauspiel und Ballett alternieren. Darüber hinaus bietet die KTG anspruchsvolle Kulturveranstaltungen, insbesondere Kultur- und Theaterfahrten in Mitteleuropa an und fasst zahlreiche unterschiedliche Abo-Reihen zu ermäßigten Preisen zusammen.

Hans-Gerd Köhler, Vorsitzender der KTG, und der Stellvertretende Vorstand Stefan Kühn gratulierten in ihrer Laudatio dem vielseitigen Künstler Ledian Soto im Namen der Abonnent:innen und zeichneten die künstlerische Vita des kubanischen Tänzers nach, der vom Ballett im Revier 2019 mit Bridget Breiner aus Gelsenkirchen ans Badische Staatstheater wechselte. Mit seiner besonderen Art der Ballettkunst habe der Tänzer in so unterschiedlichen Rollen wie des Mitch in Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel, des Drosselmeier in Das Mädchen & Der Nussknacker oder im Solo-Quartett in A Journey of a Memory von Raimondo Rebeck (Tanzabend Leuchtfeuer) letztlich die Abonnent:innen überzeugt, sich für ihn als Preisträger zu entscheiden.

Ballettdirektor Raimondo Rebeck stellte anhand eines eigens zusammengestellten Videos mit verschiedensten Auftritten die künstlerische Arbeit des Preisträgers anschaulich vor und lobte seine Tanzkunst: „Ledian Soto hat dank der Exzellenz der Ballettausbildung in seiner Heimat Kuba ein herausragendes technisches Niveau erreicht, das im Verlauf seiner langen Karriere viele renommierte Choreograf:innen inspiriert hat. In Kombination mit seiner außergewöhnlichen darstellerischen Präsenz auf der Bühne hat er sich in besonderer Weise um den Tanz verdient gemacht und wird heute dafür mit dem Goldenen Fächer der Kunst- und Theatergemeinde Karlsruhe ausgezeichnet.“

Mit dem Goldenen Ehrenfächer der KTG wurde in diesem Jahr Elisabeth Knorreausgezeichnet, langjähriges Direktoriumsmitglied und viele Jahre Stellvertretende Vorsitzende. Der Stellvertretende Vorstand Dr. Günther Philipp würdigte ihre großen Verdienste in seiner Laudatio, und dankte herzlich für ihr jahrelanges, vielfältiges Wirken für die KTG, mit dem sie zum unverzichtbaren Bestandteil des Vereins und verdienten Ehrenmitglied wurde. Bereits Ende der 1990er-Jahre begann Elisabeth Knorre ihre Tätigkeit für die Geschäftsstelle der KTG, bei der sich ihr organisatorisches Geschick und ihr Kommunikationstalent bei Informationsvermittlung und persönlicher Betreuung und Beratung als Glücksfall erwiesen. Großes Anliegen sei für Elisabeth Knorre von Anfang an gewesen, dass die Kunst- und Theatergemeinde ihren Platz im kulturellen Leben Karlsruhes und darüber hinaus behalte und nach Möglichkeit stärken könne. Dies setzte sie in der Aufnahme und intensiven Pflege von Kontakten zu Theatern und anderen kulturellen Einrichtungen, und der Mitwirkung an der inhaltlichen Gestaltung der KTG-Jahresprogramme im konstruktiven Miteinander mit der Theaterleitung des Badischen Staatstheaters um. Angesichts ihrer breit gestreuten Interessen, ihrer Kompetenzen und ihres großen Engagements für die KTG sei es geradezu selbstverständlich gewesen, dass Elisabeth Knorre Mitglied der Leitungsorgane der Kunst- und Theatergemeinde wurde: zunächst im Direktorium, dann im Vorstand und schließlich als Ehrenmitglied.  

Elisabeth Knorre freute sich über die Würdigung und betonte, wie wichtig die Berührung mit Kunst und Theater im familiären Kontext und der frühen Schulzeit für Sie gewesen sei. Sie endete mit einem leidenschaftlichen Aufruf an die Abonnent:innen: „Gehen Sie weiterhin mit Freude ins Theater, genießen Sie Altbewährtes, aber wagen sie auch Neues. Und noch wichtiger ist: Geben Sie die Begeisterung, die Sie beim Zuschauen empfinden, weiter an zukünftige Generationen. Denn auch die sollen Kunst genießen können. Abschließend möchte ich noch sagen: Kunst braucht Freiheit. Und es ist an uns, alles dafür zu tun, dass uns diese Freiheit weiter erhalten bleibt.“

Im Anschluss an die Verleihung der Auszeichnungen gab Geschäftsführer Michael Ständer den Abonnent:innen der KTG einen Ausblick auf das geplante Programm für die Spielzeit 2025/26. Danach waren die Mitglieder eingeladen, gemeinsam eine Probe für die am Samstag, 21.6. anstehende Ballettpremiere Made in KA – Junge Choreografien aus Karlsruhe zu besuchen, in der sich Ensemblemitglieder des Staatsballetts Karlsruhe als Choreograf:innen präsentieren.

Zur Biografie von Ledian Soto

Der Tänzer Ledian Soto stammt ursprünglich aus Ciego de Ávila, Kuba, und erhielt seine Ausbildung an der Escuela Nacional de Ballet in Havanna. 2005 trat er dem Ballet de Camagüey bei und übernahm Hauptrollen in klassischen Balletten wie SchwanenseeGiselleCarmenCoppéliaPaquita und La Fille mal gardée. Während dieser Zeit arbeitete er eng mit zwei Größen des kubanischen Balletts zusammen: Fernando Alonso und Menia Martínez. 2012 schloss er sich dem Ballet Revolución an, einer kubanischen Tanzcompagnie, die dafür bekannt ist, klassisches Ballett mit zeitgenössischen, afrokubanischen und populären Musikstilen zu verbinden und international auf Tournee zu gehen. 2015 wurde er Mitglied des Ballett im Revier in Gelsenkirchen, wo er an mehreren neuen Kreationen mitwirkte: In Bridget Breiners Prosperos Insel, inspiriert von Shakespeares Der Sturm, wurde eine Hauptrolle für ihn kreiert. Außerdem übernahm er die Titelrolle in Breiners Romeo und Julia. In Cathy Marstons Hamlet verkörperte er die Rolle des Claudius. Zu seinem Repertoire beim Ballett im Revier gehörten außerdem der Teufel in Die Geschichte vom Soldaten von Jiří Bubeníček, Daybreak von Pontus Lidberg, A Sweet Spell of Oblivion von David Dawson, Sweet Sweet Sweet von Marco Goecke und Indigo Rose von Jiří Kylián, um nur einige zu nennen. 

Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Mitglied des Staatsballett Karlsruhe. Dort tanzte er unter anderem Mitch in Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel, Herzog Orsino in Was ihr wolltund Drosselmeier in Das Mädchen & Der Nussknacker. Außerdem tanzte er in The New 45von Richard Siegal, Voluntaries von Glen Tetley und The Suit von Cathy Marston, basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Can Themba. Zu seinem aktuellen Repertoire gehören außerdem die Hauptrolle K. in Das Schloss sowie Ward No. 6 von Kristina Paulin, A Journey of a Memory von Raimondo Rebeck, Cantata von Mauro Bigonzetti, Begleiter des Paters in Romeo und Julia von Jean-Christophe Maillot und viele andere.

Die Kunst- und Theatergemeinde Karlsruhe e.V. (KTG)

Die Kunst- und Theatergemeinde Karlsruhe e.V. (KTG) wurde im Jahr 1947 gemeinsam von der evangelischen und katholischen Arbeitsgemeinschaft Karlsruhe gegründet. Ziel der KTG ist das gemeinsame Erleben von Kunst und Kultur. Durch ihre Tätigkeit will sie Verständnis für alle Bereiche des künstlerischen Lebens wecken und fördern, die Bürger:innen zur Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen anregen und so auch zur Anerkennung der Bedeutung der ihnen dienenden Einrichtungen beitragen.

Weitere Informationen unter: www.staatstheater.karlsruhe.de

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