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Tribühne #4: Fokus auf die Kulturpolitiken der Grenzregion

Zusammen mit Kultur-und Politikschaffenden haben wir uns über die Kulturpolitiken unserer grenzüberschreitenden Region unterhalten.

Inwieweit bestimmt die politische Agenda die kreative Förderung? Gibt es in der Durchführung kultureller Projekte Unterschiede zwischen regionaler und städtischer Politik? Und wie handhaben Stiftungen und Kulturräte die Beziehung zwischen Kultur und Politik? 

Fokus auf die TeilnehmerInnen

Deutsch-Französischer Kulturrat
Saarbrücken

Der Deutsch-Französische Kulturrat ist ein binationales, politisches Beratungsgremium mit zwölf deutschen und französischen Expert*innen aus Kunst und Kultur. Neben der Beratung von Regierungsvertreter*innen beider Länder fungiert der Rat als Ideen- und Impulsgeber für die deutsch-französische, europäische Zusammenarbeit in Kunst und Kultur. Geplant sind unter anderem der Aufbau eines deutsch-französischen Mentoring-Programms sowie die Einrichtung eines europäischen Kulturpasses.

Aline Maldener ist seit 2021 Geschäftsführerin im Deutschen Generalsekretariat des Deutsch-Französischer Kulturrat. Sie studierte Historisch orientierte Kulturwissenschaften an der Universität des Saarlandes sowie Film- und Theaterwissenschaften im Erasmus-Programm am Trinity College Dublin. Nach ihren Studienabschluss als Diplomkulturwissenschaftlerin wirkte sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Frauengenderbibliothek Saar.

Zwischen 2014 und 2021 war Aline Maldener wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dozentin und Doktorandin an der Universität des Saarlandes und der Université du Luxembourg. Ihre Doktorarbeit ist eine transnationale une vergleichende Studie europäischer Jugendmedien der 1960er- und 1970er-Jahre.

KulturRegion Karlsruhe
Karlsruhe

Die KulturRegion Karlsruhe hat sich im Frühjahr 2017 gegründet. Den räumlichen Kern bildet die Region Mittlerer Oberrhein, also die Landkreis Karlsruhe und Rastatt zusammen mit den Stadtkreisen Karlsruhe und Baden-Baden. Die KulturRegion Karlsruhe entwickelt die erfolgreiche Netzwerk- und Projektarbeit sowie kulturpolitische Interessenvertretung weiter, die über zwei Jahrzehnte unter dem Dach der TechnologieRegion Karlsruhe angesiedelt war.

Ziele der KulturRegion Karlsruhe sind nach wie vor die Zusammenarbeit und der fachliche Austausch unter den Kulturverantwortlichen der Kommunen sowie ihrer Kultureinrichtungen. Über gemeinsame Projekte präsentiert sich die Region als attraktiver Kulturraum nach Innen und Außen. Darüber hinaus vertritt die KulturRegion Karlsruhe die kulturpolitischen Interessen der Region.

Dr. Marta Schmidt wurde in Bytom, in Oberschlesien, geboren. Im Alter von 5 Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht und im Alter von 16 Jahren mit ihrem ersten Gesangsunterricht. Nach dem Abitur studierte sie Gesang und Schauspielkunst mit Diplomabschluss und Auszeichnung an der Hochschule für Musik in Katowice, Polen.

Danach wechselte sie an die Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe, wo sie ein Aufbaustudium „Künstlerische Ausbildung” im Konzertfach bei Prof. Marga Schiml absolvierte und die Opernschule unter der Leitung von Prof. Renate Ackermann besuchte. Nach dem Studium setze sie ihre stimmliche Ausbildung bei Prof. Jakob Stämpfli und Prof. Charlotte Lehmann fort.

Sie war eine Stipendiatin des Österreichischen Kulturministeriums und der Accademia Lirica Mantovana und gewann Preise u. a beim „Sylvia Geszty Wettbewerb“. Im Dezember 2015 promovierte Marta Schmidt an der Karol Lipiński Academy of Music in Breslau, Polen.

Heute ist Dr. Marta Schmidt Künstlerin, aber auch Musikpädagogin und Kulturmanagerin bei der KulturRegion Karlsruhe.

Masterstudiengang Inszenierung und Dramaturgie in Europa
Université de Lorraine

Dieser Masterstudiengang bildet StudentInnen in Inszenierung und Dramaturgie aus. Die Ausbildung wurde in enger Zusammenarbeit mit den Erwartungen und Bedürfnissen der Theaterhäuser der Großregion geschaffen, die in einem grenzüberschreitenden Netzwerk (Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich) zusammengeschlossen sind. Diese Theater beteiligen sich an der Ausbildung durch die Gestaltung und Mitwirkung am Unterricht (Vorlesungen + Workshops) und durch die Aufnahme von Studierenden für Praktika während des Studienzeit.

Marie Urban ist Dozentin in Theaterwissenschaft an der Université de Lorraine. Sie studierte Theaterwissenschaft in Paris und Montréal, bevor sie einen deutsch-französischen Doppelmaster begann.

Seit 2009 kooperiert sie mit dem bildenden Künstler Alexander Schellow und arbeitet als Dramaturgin für die freie Szene, u.a. für das Berliner Gefängnistheaterprojekt Aufbruch oder für den Regisseur David Weber-Krebs in Belgien, Holland und Deutschland.

Seit 2019 hat sie einenDoktortitel in Darstellender Kunst, der von der Aix-Marseille Université und der Stiftung Universität Hildesheim betreut wurde. Thema: neue Dramaturgien und politische Aspekte der deutschsprachigen (und im weiteren Sinne, europäischen) Dokumentarfilmpraktiken. Seit 2017 ist sie assoziierte Forscherin am Forschungszentrum Centre Marc Bloch Berlin.

Deutsch-Französische Musikschule
Ein Projekt der Gemeinde Wissembourg und des Landkreises Südliche Weinstraße

Die Gemeinde Wissembourg und der Landkreis Südliche Weinstraße engagieren sich in gegenseitigem Einvernehmen, eine enge Zusammenarbeit zwischen der Ecole Municipale des Arts de Wissembourg und der Kreismusikschule SÜW (Südliche Weinstraße) zu schaffen und so eine deutsch-französische Musikschule einzurichten.

Die deutsch-französische Musikschule ist ein grenzüberschreitender „Raum“ der Zusammenarbeit und der pädagogischen sowie künstlerischen Arbeit.Sie wird gemeinschaftlich von der Ecole Municipale des Arts de Wissembourg und der Kreismusikschule SÜW geführt.

Adrian Rinck ist Musiker und Pädagoge. Er studierte Jazz-Piano bei Prof. Georg Ruby an der Musikhochschule Saarbrücken. Neben zahlreichen Live-Konzerten folgten viele Fernseh-, Radio- und Studioproduktionen mit seiner Deutsch-JazzBand „Gretchens Pudel“.

Er unterstützt den Verein Kreativ für Menschenrechte und ist Gründungsmitglied der deutsch-französisch-polnischen Jugend-Musik- Begegnung Youth Europe Music. Zurzeit ist er einer der privilegierten Schüler des weltbekannten Jazzpianisten Richie Beirach und Leiter der Kreismusikschule SÜW-Landau.

Yvain D’Incà studierte am Conservatoire de Strasbourg, wo er das Diplôme d’Etudes Musicales in Violine erhielt. Sein musikalischer Werdegang führte ihn nach Brüssel an das Koninklijk Conservatorium Brussel. Dort schloss er sein Bachelorstudium in Violine und Harmonielehre mit Auszeichnung ab. Er beendete sein Studium an der Université de Strasbourg, wo er den Master-Abschluss in Musikalischer Interpretation in Violine erhielt.

Er unterrichtete Violine an verschiedenen Schulen im Département Bas-Rhin. Parallel zu seinem Studium spielte Yvain D’Incà in zahlreichen Ensembles und Orchestern.

Heute ist er Direktor der Ecole Municipale des Arts de Wissembourg und einer der Initiatoren des Projekts der deutsch-französischen Musikschule.

Eurométropole de Strasbourg
Straßburg

Die Eurometropole Straßburg ist eine Form der interkommunalen Kooperation, die den Begriff der finanziellen Solidarität und der Verteidigung gemeinsamer Interessen einführt. Unter Wahrung der Unabhängigkeit der Gemeinden gewährleistet sie eine bessere Verwaltung und eröffnet einen größeren Entwicklungshorizont in den Bereichen, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.

Die Eurométropole Straßburg besteht aus 33 Gemeinden:

Achenheim, Bischheim, Blaesheim, Breuschwickersheim, Eckbolsheim, Eckwersheim, Entzheim, Eschau, Fegersheim, Geispolsheim, Hangenbieten, Hoenheim, Holtzheim, Illkirch-Graffenstaden, Kolbsheim, Lampertheim, Lingolsheim, Lipsheim, Mittelhausbergen, Mundolsheim, Niederhausbergen, Oberhausbergen, Oberschaeffolsheim, Osthoffen, Ostwald, Plobsheim, Reichstett, Schiltigheim, Souffelweyersheim, Strasbourg, Vendenheim, La Wantzenau, Wolfisheim.

Aurélie Reveillauds Lebenslauf ist von Zweisprachigkeit gezeichnet. Zunächst arbeitete sie beim Festival Perspectives, dem deutsch-französischen Festival der Bühnenkunst, in Saarbrücken, daraufhin am TNS-Théâtre National de Strasbourg sowie für ARTE in Straßburg.

Anschließend wechselt sie als Referentin für audiovisuelle Medien und Film in die Kulturdirektion der Ville et Eurometropole Strasbourg. Dort war sie als Leiterin des Straßburger Büros des Fonds Kreatives Europa tätig. Heute ist Aurélie Reveillaud für europäische Projekte in der Kulturdirektion zuständig.

Moderatorin: Murielle Rousseau

Geboren 1966 und aufgewachsen in Paris. Studium der Lettres modernes spécialisées (Literatur- & Medienarbeit), Germanistik, Linguistik und Romanistik in Paris (Sorbonne) und Freiburg. Berufliche Stationen in den Bereichen Lektorat, PR und Lizenzen beim Hoffmann und Campe Verlag, Rowohlt Verlag, Verlagsgruppe Oetinger, Argument Verlag und zuletzt Kellner Verlag. 1995 Gründung der PR-Agentur BUCH CONTACT in Hamburg. Lehraufträge an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Mannheim zum Thema „Kultur- & Verlags-PR“, sowie als Professeur im Masterstudiengang Édition an der Université de Strasbourg. Autorin seit 2007 mehrerer Bücher im Bereich Lifestyle & Food beim Gerstenberg Verlag, Verlagshaus Verlagshaus Jacoby & Stuart, Christian Verlag, TOPP & BusseSeewald vom frechverlag und Suhrkamp/Insel Verlag.

Wir danken unseren TeilnehmerInnen für dieses interessante Gespräch!

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Tribühne – eine kulturelle & grenzüberschreitende Immersion
Ein Projekt von Szenik.eu und OPUS Kulturmagazin.
Mit Unterstüztzung des deutsch-französischen Bürgerfonds.

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