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szenik dreht voll auf mit Pohlmann

Ein Poet, der uns schon seit Jahren mit melodiösem Gedankenschmaus überrascht: Ingo Pohlmann. Der in Hamburg lebende Sänger ist derzeitig auf Tournee und macht in Freiburg halt. szenik war hocherfreut, sich schon im Vorfeld mit ihm auszutauschen. 

Lieber Pohlmann, danke, das du dir für uns Zeit nimmst!

Seit deinem Hit Wenn jetzt Sommer wär, mit dem ich das erste Mal Autofahren mit meiner besten Freundin ohne Eltern verbinde, ist viel Zeit vergangen. Wie hast du dich musikalisch seit deinen Anfängen entwickelt?

Ich schaue weiterhin von oben auf die Welt und sehe mich zwischen den Anderen herumrennen und versuche zu beschreiben, was ich sehe. Es ist so, dass ich vor ein paar Jahren das erste Mal Familienzuwachs bekommen habe und damit entsteht eine gewisse Ernsthaftigkeit. Man beginnt anders zurück zu schauen, wenn man eine Weile Vater ist, und man legt vielleicht auf beide Seiten der Waagschale mehr Gewichte, zu den lieben wie zu den sorgenvollen. Dafür suche ich nach Philosophien, die es verstehen oder abfedern. 

3 Adjektive, die deine Welt beschreiben?

Spannend, schnell, belebt.

Woran arbeitest du zur Zeit?

Wir sind derzeit auf Tournee und das erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. 

Wenn du auf Tournee bist, hast du dann Zeit dir etwas von den Städten anzusehen?

Fast nie.

Was machst du, sagen wir einmal, eine Stunde vor einem Konzert?

Mich einsingen, Tee trinken und etwas runterkommen.

Und danach?

Danach kommt das Konzert …. ach sooo … ja, danach. wenn ich nicht zum Merchstand gehe, genieße ich das Nachhallen des Konzertes in mir und das Adrenalin, das einen noch eine Weile in so einer ruhigen, aber aufgeheizten Stimmung hält. 

Gibt es Unterschiede zwischen den Publikumsstimmungen in den verschiedenen Bundesländern und Ländern?

Eigentlich ist ein gutes Konzert ein gutes Konzert. Musik erreicht jeden und jedes Publikum hat seine Art Musik zu genießen. Wenn ich das erspüren kann, ist es gleich wo ich bin. Du kannst in der gleichen Umgebung zum Beispiel in Bayern zwei unterschiedliche Eigendynamiken der Leute wahrnehmen. Tatsächlich sehr aufgeregt und hellauf sind die Kölner, und das schon meist zu Anfang. 

Was treibt dich jeden Tag voran?

Zu allererst ist es doch total spannend überhaupt da zu sein. Immer, wenn mich eine Mattigkeit einholt oder ich dem Leben nichts abgewinnen kann, wenn ich ratlos bin, wie ich weitermachen soll, dann besinne ich mich darauf, dass es einfach grundsätzlich unfassbar und spannend ist zu existieren. Das ist eine Tatsache von der ich ausgehe und die ich immer wieder aufs Neue einzuschätzen lerne. 

Ein Song, ein Buch oder ein Film, der vor kurzem dein Herz erobert hat?

Ich mag die Serie „The black mirrow“. Mark Twains Biographie habe ich mir geholt und das Buch „Was ich noch sagen wollte“ von Bud Spencer. Musikalisch haben mich das letzte Mal „War on drugs“ abgeholt, und egal, wie sich das anhört: mein eigenes Album, dank Philipp! 

Und eine letzte Frage einer Freundin: Wie pflegst du deine Haare? 🙂 

Nicht föhnen, alle vier Monate zum Frisör… Ich weiß gar nicht, ob ich sie pflege … Wenig machen ist wohl das Beste.

 

Merci beaucoup & vielen Dank für das Interview und ein großartiges Konzert mit gut gelaunten Menschen in Freiburg!

 

Informationen zu Pohlmanns Konzert am 4.Mai 2017 in Freiburg in unserem Beitrag 

 

Interview geführt von Jenny Lippmann

Foto © Benedikt Schnermann

 

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