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Schauspiel Stuttgart: Das Lyriktelefon geht in die letzte Runde

LYRIKTELEFON_Katharina Hauter_4_Foto Björn Klein

Bevor das Ensemble des Schauspiels Stuttgart mit den Proben für die kommende Spielzeit beginnt, gibt es vom 10. bis 14. Mai die (vorerst) letzte Möglichkeit, sich live am Telefon Gedichte vortragen zu lassen.

Pressemitteilung

Zum Abschluss erwartet die Zuhörer*innen ein „Best of“ mit den Lieblingsgedichten der Schauspieler*innen aus allen bisherigen Folgen.

Freie Termine können wie immer über die Website www.schauspiel-stuttgart.de/spielplan gebucht werden. Über eine Spende freut sich nach wie vor die Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart.

Das Lyriktelefon war am 25. Mai 2020 während der ersten Theaterschließung ins Leben gerufen worden, um Menschen im Lockdown eine Freude zu bereiten, über fehlende Theaterbesuche hinwegzuhelfen und den Kontakt zum Publikum zu halten. Die erste Runde lief zunächst bis zur Sommerpause am 24. Juli 2020. Anlässlich des zweiten Lockdowns wurde die Aktion am 21. Januar 2021 wieder aufgenommen und ab dem 10. März zusätzlich durch das Lyriktelefon für Kinder ergänzt.

Insgesamt führten die Ensemblemitglieder rund 1.300 Telefonate mit Einzelpersonen jeglichen Alters, mit Paaren, Geburtstagsrunden, WGs und privaten Literaturkreisen. Überraschenderweise kamen die Zuhörer*innen nicht nur aus Stuttgart oder der Region, sondern aus ganz Deutschland bzw. der ganzen Welt. So erfreute die Aktion selbst Lyrikbegeisterte in Schweden, Frankreich, Südafrika, Großbritannien, Indien, Australien, Vietnam und den USA.

In der Spielzeit 2020/2021 war die kostenlose Terminbuchung verbunden mit dem Aufruf und der Bitte, an die Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart zu spenden. Dabei kamen ca. 5.000 Euro zur Unterstützung freischaffender Künstler*innen im Raum Stuttgart zusammen.

Gelesen wurden Gedichte von Nelly Sachs und Friedrich Hölderlin, Gertrud Kolmar und Paul Celan, Inger Christensen, Rainer Maria Rilke und Hilde Domin, Erich Kästner und Mascha Kaléko, Else Lasker-Schüler und Jörg Fauser, Ingeborg Bachmann, Bertolt Brecht, Hans Magnus Enzensberger, Johann Wolfgang Goethe und Joseph von Eichendorff (Naturlyrik 1), Peter Huchel, Sarah Kirsch, Johannes Bobrowski und Richard Leising (Naturlyrik 2), Paul Maar, James Krüss, Christian Morgenstern und anderen (Kinderlyrik).

„Das Lyriktelefon war eine geniale Idee und die aseptischste Kontaktform mit dem Publikum. So nah und intim waren sich Spielende und Rezipienten noch nie. Was für ein Glück in dieser oft tristen Zeit. Ich erinnere mich noch, wie ich nach meiner `Premiere ́ beim Lyriktelefon an die Organisator*innen schrieb: `Gerade hatte ich meine ersten drei Anrufe beim Lyriktelefon und ich bin absolut begeistert. Ich war schon sehr lange nicht mehr aufgeregt vor einer `Premiere ́ und nun, da es vorbei ist, bin ich ganz beflügelt und glücklich. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht und dieser unglaublich nahe Kontakt (obwohl man sich doch so fern ist) war beeindruckend. Ich hatte sogar einen Hobby-Lepidopterologen am Telefon und eine Christensen-Expertin. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das mir so eine Freude bereitet und mich meinem Beruf wieder so nahebringt. Nach dem Parcours nun die nächste spannende Erfahrung in einem anderen Umgang mit unserem so vermissten Publikum.“

Ensemblemitglied Valentin Richter

Über Spenden freut sich die Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart: Empfänger: Kultig e. V.
GLS Bank

IBAN: DE21 4306 0967 7005 4549 00
Betreff: „Künstlersoforthilfe“

Foto: Björn Klein

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