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„ruminate“ nominiert zum Tanztreffen der Jugend

Ruminate © Ben Rentz

Die Performance »ruminate« von Ben Rentz ist für das »Tanztreffen der Jugend« 2023 in Berlin
nominiert! Eine Fachjury bestehend aus neun Profis aus dem Tanzbereich und zwei Jung-
Juror*innen, wählte aus 46 Bewerbungen aus ganz Deutschland 16 Stücke aus. Das »Tanztreffen
der Jugend
« findet Ende September in Berlin statt. Nach Vorstellungsbesuchen der vorausgewählten
Stücke werden ca. 8 Inszenierungen nach Berlin eingeladen.

Das »Tanztreffen der Jugend« sucht dabei »beispielhafte und bemerkenswerte Stücke von und
mit jungen Tanzschaffenden, die in Eigenregie oder unter professioneller Anleitung ihre eigenen
Themen finden und diese mit zeitgenössischen und/oder urbanen Bewegungssprachen in eine
künstlerische Form bringen

»ruminate« entstand 2022 mit einem Team aus jungen Erwachsenen um den jungen Regisseur
Ben Rentz. Thematischer Ausgangspunkt war das psychologische Syndrom des »Overthinking«.
Gerade junge Menschen sind dieser psychologischen Deformation durch Zukunftsängste und
zuletzt den Zumutungen der Pandemie besonders ausgesetzt.
Was passiert im Kopf, wenn der Körper sich über Monate nicht wirklich bewegen kann. Keinem
anderen, sich bewegenden Körper begegnet. Und auf welche Weise wirkt dies alles bei
Menschen, deren Körper sich just in dieser Zeit massiv verändern? Dies bildet den Hinter- und
Untergrund von »ruminate«, das Ben Rentz im Sommer 2021 skizzierte und dann in einem
langen improvisatorischen Entwicklungsprozess mit seinem Team erarbeitet hat. Entstanden ist
ein Stück, das mehr über die Absenz des Körpers als über sein Vorhandensein erzählt. Mehr von
Erstarrung und Stille als von Bewegung. Wie Statuen sind die Tänzer bisweilen hinter ihren
Scheiben eingefroren. Schemenhaft, langsam.
Und dennoch gibt es Figuren, Handelnde, die sich in ihrer Versehrtheit aus der Deckung hervor
wagen, heraus treten, sich ausstellen, den Versuch des Lebens wagen, sich verausgaben, sich um
Erkennbarkeit, Wirksamkeit bemühen.
Bisweilen können sie dabei den Schutz der Abschirmung nutzen, um sich zu etwas zu entwickeln,
das es vorher nicht gab. Zuschreibungen, Erfahrungen, Erlebnisse auflösen, hinter sich lassen. Als
trügerische Hoffnung vielleicht, aber doch als Hoffnung.


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