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Kaserne Basel stellt CooProg vor: Plattform für internationales Touring von Theater- und Tanzcompagnien

Am 2. Oktober wurde die neue Internet-Plattform CooProg offiziell gestartet. CooProg ermöglicht es Theater- und Tanzveranstalter*innen die Zusammenarbeit im Bereich der Darstellenden Kunst zu erleichtern und ökologisch sinnvoller Touring von Theater- und Tanzcompagnien durchzuführen.

137 Länder, unter ihnen auch die Schweiz, haben sich verpflichtet, bis 2050 Netto-Null Treibhausgasemissionen zu erreichen (Pariser Klimaabkommen). Um dieses Ziel zu erreichen, sind mehr als einzelne Initiativen erforderlich. Die Veränderungen müssen systemisch und politisch sein, und der Kultursektor spielt dabei eine Rolle. Auf Initiative der Kaserne Basel und weiterer Theater wurde daher die Plattform CoopProg im Oktober 2022 im Rahmen des Europäischen Forums «Where to land» in Strassburg ins Leben gerufen. Sie versteht sich als Gemeingut, das darauf abzielt, den ökologischen Fussabdruck der Darstellenden Künste zu verringern und eine nachhaltigere Mobilität auf regionalem, nationalem und internationalem Niveau zu etablieren. CooProg ermöglicht es Programmgestalter*innen, übereinstimmende Projekte zu identifizieren und miteinander zu teilen, um zeitlich und geografisch sinnvoll Tourneen durchzuführen.

Die Plattform ist kostenlos für Veranstalter*innen aus Belgien, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg nutzbar. Der Künstlerische Leiter der Kaserne Basel, Tobias Brenk, sieht die Häuser und Festivals in der Verantwortung, sinnvoller Touring zu planen: «Die Konsequenz der Klimakrise könnte heissen, komplett auf Reisen und internationalen Austausch zu verzichten. Wir müssen uns aber – ganz im Gegenteil – eher fragen: wie können wir unsere Reisen und Transporte so sinnvoll nutzen, dass wir auch maximal davon profitieren? Dies erreichen wir durch mehr Transparenz und engeren regionalen Austausch: Dank CooProg schaffen wir ökologisch sinnvolles Touring von Kunstschaffenden mit maximaler Transparenz zwischen uns Veranstaltenden – davon profitieren in Zukunft nicht nur Theater- und Tanzschaffende, sondern hoffentlich auch andere Genre, wie zum Beispiel das Musikbusiness.»

Unter der Leitung von Onda (Office National de Diffusion Artistique) und mit der Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, der Stadt Esch-sur-Alzette, dem Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte, dem Goethe-Institut, und der Vereinigung der nationalen Szenen in Frankreich richtet sich die kostenlose Plattform CooProg in der ersten, bis März 2024 geplanten Startphase, an Theater mit Sitz in Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. In einer zweiten Einführungsphase soll sie dann in grösserem Umfang in anderen Ländern und möglicherweise auf anderen Kontinenten eingesetzt werden.

Und wer sich dafür interessiert, wie Künstler*innen dieses Thema auf der Bühne reflektieren:

12. bis 14. Oktober «R.I.P. – Resurrect in Peace» von Anan Fries
Hybride Digital-Performance über die Beerdigung für Martha, das letzte Exemplar der ausgestorbenen Wandertaube.

18. bis 22. Oktober «Ecosystem» von GROUP50:50
Multimediales Musiktheater zur Klimapolitik mit Stimmen der Mbuti, der grössten indigenen Gemeinschaft im kongolesischen Regenwald – Schweiz-Premiere!


kaserne-basel.ch

onda.fr

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