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Lebendige Musik

Jazz ist von heute, denn er hört nicht auf, sich durch die Welt weiterzuentwickeln: das ist der Leitsatz des Festivals Jazzdor, das in die 31. Runde geht.

Man kommt nicht zu Jazzdor, um sich zu beruhigen. Man kommt, um völlig auf den Kopf gestellt zu werden. Hier gibt es keinen Jazz für Opa, bei dem man sich hinsetzt und sich beim Anhören eines durchgekauten und altbekannten Repertoires zurücklehnt. Die eingeladenen Musiker gehören zu denen, die sich und ihre Musik ohne Unterlass neu erfinden, an der Seite von Gleichgesinnten für die Zeit eines Projektes, das zwangsläufig anders als das vorige ist und anders als das folgende sein wird. Jazzdor zufolge ist Jazz die Kreation selbst, die immerwährende Weiterentwicklung, ein Perpetuummobile. Er begegnet aktueller Musik oder den Klängen der Welt, interpretiert seine Geschichte neu, und kommt niemals mit dem gleichen Konzert zweimal wieder.

In dieser 31. Ausgabe notieren wir in unseren Kalendern die Konzerte von Gonzalo Rubalcaba als Tribut an seinen Freund Charlie Haden (am 04.11. in der Cité de la musique et de la danse), von Mary Halvorson und Noël Akchoté in einem Gitarrenduo, das sich beeindruckend ankündigt (am 05.11. in der Médiatèque André Malraux), von Joshua Redman und Brad Mehldau zu einer inspirierten Konversation zwischen zwei starken Persönlichkeiten (am 05.11. in der Cité de la musique et de la danse), vom  Trompeter Dave Douglas und dem herausragenden Gitarristen Marc Ribot (am 12.11. im Fossé des Treize), vom energetischen Quintett Ozma (am 15.11. im Fossé des Treize), aber auch das Kino-Konzert Le Dernier des hommes (Der letzte Mann) von Murnau, ein Stummfilm am Gipfelpunkt des expressionistischen, deutschen Kinos, das von den Mitgliedern des TOC in Musik gesetzt wird (am 10.11. im Salle du Cercle von Bischheim)…
Und da Jazzdor niemals zu wenig gute Ideen hat, kehrt das Festival in den Fossé des Treize zurück. Ein altvertrauter Ort für eine große Anzahl von Straßburgern, an dem Theater, Musik und bildende Künste fächerübergreifend erlebt werden können. Das Festival erneuert auf diese Weise das, was seine eigene Grundlage ausmacht, eine Leitlinie, die sie nie verlassen haben: Ein offener Geist, in vielerlei Hinsicht widerspenstig, Vermittler zwischen den Grenzen, die sowohl physisch aber auch mental sein können. (E.A. + S.D.)


La sélection Szenik :

  • qÖÖlp

    qÖÖlp

    06.11.16, 17:00 | Cité de la musique et de la danseJazzdor macht sich mit der Präsenz dieses deutsch-französischen Quartetts, das anlässlich von Jazzdor Berlin gegründet wurde, noch immer zum Sprachrohr von neuen Tendenzen: Die Brüder Ceccaldi aus Orleans trafen das lebhafte Berliner Duo Graupe/Lillinger zu einer konzentrierten Kombination aus Einfallsreichtum und Energie. Wir freuen uns drauf!

  • Bojan Z & Nils Wogram + Nils Wogram Root 70

    Bojan Z & Nils Wogram + Nils Wogram Root 70

    11.11.16, 20:30 | Reithalle im Kulturforum Offenburg Mit dem Pianisten Bojan Z lässt uns der Posaunist Nils Wogram mit einem Jazz, der sowohl Balkanmelodien als auch Ellington-Themen enthält, von den Ufern der Donau bis in die Straßen von New Orleans reisen,. Mit seiner Band Root 70 entfacht er eine pure, rhythmische Energie in Verbindung mit der Finesse des West Coast-Jazz der 50er. Einfach und doch sehr wirksam. Die Homepage von Nils Wogram

  • Julian Sartorius Solo

    Julian Sartorius Solo

    12.11.16, 15:00 | CEAACDer Schweizer Schlagzeuger und Klangkunstkünstler Julian Sartorius hat bereits mit der Sängerin Sophie Hunger, dem Pianisten Colin Vallon und dem Electro-Genie Metthew Herbert zusammengearbeitet. Hier tritt er nun solistisch auf und erforscht neue, klangliche Territorien in einer Konzert-Performance, die gleichzeitig äußerst gründlich und ein bisschen verrückt ist. Gratis-Konzert. Die Homepage von Julian Sartorius

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